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Das Grüne Klassenzimmer im Botanischen Garten der Universität Ulm – eine Wirkungsanalyse

Jürgen Drissner, Katrin Hille, Sonia Debatin, Hans-Martin Haase

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Die Ideen rund um das Grüne Klassenzimmer im Botanischen Garten der Universität Ulm entstanden vor ca. 10 Jahren. In der Zwischenzeit wurde ein Konzept etabliert, das jährlich von ca. 2500 Schülern zum Kennen lernen verschiedener Lebensräume (Wald, Wiese, Gewässer) genutzt wird. Fokussiert wird dabei auf das Erleben und Erfahren der Umwelt zur Herausbildung einer persönlichen Identität. Damit leistet das Grüne Klassenzimmer als außerschulischer Lernort einen konkreten Beitrag zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Zentrale Elemente sind:  Handlungsorientierung, respektvoller Umgang mit Lebewesen und Anbahnung eines Verantwortungsbewusstseins, Wissensvermittlung der Biologie verschiedener Arten, Erreichen von positiven Einstellungen gegenüber Kleintieren und die Begegnung mit dem Original in seiner direkten Umgebung. In einer Teilstudie wurde die Einstellung von 40 Grundschülern vor und nach dem Besuch des Grünen Klassenzimmers erhoben. Der Vergleich mit der Kontrollgruppe aus 38 Schülern legt nahe, dass das Grüne Klassenzimmer dazu beiträgt, die Einstellung zu Kleintieren positiv zu beeinflussen. In einer zweiten Teilstudie wurden 119 Gymnasiasten (von denen 76 das „Grüne Klassenzimmer“ besucht hatten) gebeten, einen Aufsatz zu Kleintieren unsere Heimat zu schreiben. Es zeigte sich, dass Schüler, die im „Grünen Klassenzimmer“ waren, im Vergleich mehr Richtiges und weniger Falsches über diese Tiere niederschrieben.

Schlagwörter: Außerschulischer Lernort, Bildung für eine nachhaltige Entwicklung,  Kleintiere (Einstellungen und ökologisches Wissen)

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The “Green classroom“ of the Botanical Garden at the University of Ulm – An evaluation of the learning environment

Abstract

Ten years ago the Botanical Garden at the University of Ulm established a “Green classroom” - a location for experiential learning outside school. Meanwhile, about 2,500 children annually get the opportunity to experience and reflect upon animals in the woods, meadows and in the water. Here they get hands-on experience and encounter animals in their native environment. The developed concept is directed towards education for sustainable development. The programme teaches not only at biological knowledge of different species but also responsibility and respect towards animals. 40 primary school students were tested on their attitudes towards animals before and after they visited the “Green classroom”. A control group of 38 students was tested as well. Results suggest that the learning in the “Green classroom” leads to more positive attitudes towards the encountered animals. Furthermore, 119 secondary students (76 of those visited the “Green classroom” before) were asked to write an essay about small animals such as insects. Students who were at some stage in the “Green classroom” reported more correct biological conceptions and fewer misconceptions than their peers.

Keywords: Experiential learning, environmental education, knowledge about invertebrates, insects, attitudes towards animals


Literaturhinweise