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Performativität und epistemologischer Bruch. Zum ambivalenten Verhältnis von Sozialforschung und performativen Sozialwissenschaften

Rainer Diaz-Bone, Guy Schwegler

Volltext: PDF

Abstract


Leseprobe

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Zusammenfassung

Der Beitrag untersucht einige grundlegende wissenschaftstheoretische sowie methodologische Konsequenzen, die sich aus dem Verhältnis von Sozialforschung und dem Ansatz der so genannten performativen Sozialwissenschaften ergeben. Ausgangspunkt für diese Ausführungen und auch deren Abschluss markiert die historische Epistemologie von Gaston Bachelard. Bachelard hat Gemeinsamkeiten von und Unterschiede zwischen Literatur und Wissenschaft analysiert. Im Zentrum stehen die Fragen nach der spezifischen Kreativität der Wissenschaften, die er mit dem Konzept des epistemologischen Bruchs ermöglicht sieht. Bachelards Epistemologie kann als die wissenschaftstheoretische Position des (Neo)Strukturalismus aufgefasst werden kann. Der Beitrag bezieht sich aber auch auf den (Neo)Pragmatismus, der wiederum eine andere Problematisierung der performativen Sozialwissenschaft zulässt. Die Kombination dieser beiden Megaparadigmen bietet sich an, da beide gerade auch mit ihren Methodologien in der qualitativen Sozialforschung einflussreich sind. Letztendlich geht es so um die Fragen nach einer unabhängigen Erkenntnispraxis der Wissenschaften einerseits und den Konsequenzen aus ihrer gesellschaftlichen Involviertheit andererseits.

Schlagwörter: Bachelard, epistemologisches Hindernis, Literatur, Phänomenotechnik, (Neo)Strukturalismus, (Neo)Pragmatismus 

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Performativity and epistemological break. On the ambivalent relationship between social research and performative social science

Abstract

The article examines some fundamental consequences of the philosophy of science as well as of methodology, which result from the relationship between social research and the approach of the so-called performative social sciences. Starting point for these remarks and also their conclusion is the historical epistemology of Gaston Bachelard. Bachelard analyzed similarities of and differences between literature and science. At the center are questions about the specific creativity of the sciences, which he conceptualizes through an epistemological break. Bachelard's philosophy of science can be understood as the epistemological position of (neo)structuralism. However, the article also refers to (neo)pragmatism, which in turn allows for a different problematization of performative social science. The combination of these two mega-paradigms is presented as both are influential in qualitative social research, especially with their methodologies. Ultimately, the article highlights questions of an independent cognitive practice of science on the one hand and the consequences of its social involvement on the other hand.

Keywords: Bachelard, epistemological obstacle, literature, phenomenotechnique, (neo) structuralism, (neo)pragmatism

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Bibliographie: Diaz-Bone, Rainer/Schwegler, Guy: Performativität und epistemologischer Bruch. Zum ambivalenten Verhältnis von Sozialforschung und performativen Sozialwissenschaften, ZQF – Zeitschrift für Qualitative Forschung, 1-2023, S. 124-138. https://doi.org/10.3224/zqf.v24i1.10

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Open-Access-Lizenz: Dieser Beitrag ist ab dem 29.08.2025 im Open Access unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY 4.0 (Namensnennung 4.0 International) verfügbar. Weitere Informationen zur Lizenz und den Nutzungsbedingungen finden Sie hier.


Literaturhinweise