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Afrikas wirtschaftliche Zukunft liegt in Afrika. Ein Plädoyer für eine kreative Politik der Fluchtursachenbekämpfung

Rainer Tetzlaff

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Abstract


Leseprobe
Leseprobe 2

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Zusammenfassung

Selbst bei einer äußerst großzügigen Gestaltung der Asyl- und Migrationspolitik der EU Länder (die im Jahr 2019 mehr als unwahrscheinlich erscheint) werden sowohl die Mehrheit der Schulabgänger in afrikanischen Demokratien als auch die Mehrheit der arbeitssuchenden jungen Generation in den Diktaturen und Staatszerfallsländern Afrikas nicht in Europa oder Nordamerika ihren Lebensunterhalt bestreiten können, sondern langfristig vor allem in den modernisierten Landwirtschaften Afrikas (Nahrungsmittelproduktion und eigene Rohstoffverarbeitung). Die Regierungen der EU (wie die anderer Industriestaaten) werden mit ihrer Politik der ‚kreativen Fluchtursachenbekämpfung‘ in Form von Migrationspartnerschaften, privaten Direktinvestitionen und Handelsverträgen sowie durch Entwicklungshilfe-Aktionen aktiv nur sehr wenige neue Arbeitskräfte in Afrika schaffen können, so hilfreich all diese Maßnahmen im Einzelfall (auf Projektebene) auch sein können. Breitenwirksam könnten positive Arbeitsmarkt- und Wachstumseffekte wohl nur dann erzielt werden, wenn sich in der Agrar- und Handelspolitik der EU-Länder sowie anderer Staaten, wie vor allem Chinas, faire Beziehungen zu afrikanischen Volkswirtschaften (gegen politisch einflussreiche Agrarlobbys) durchsetzen könnten, die afrikanischen Mitkonkurrenten Luft zum Atmen ließen (Abbau von Protektionismus und Überdenken neoliberaler Normen in der Entwicklungszusammenarbeit).

Schlagwörter: Afrika, Entwicklungshilfe, Agrarpolitik, Migration

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Bibliographie: Tetzlaff, Rainer: Afrikas wirtschaftliche Zukunft liegt in Afrika. Ein Plädoyer für eine kreative Politik der Fluchtursachenbekämpfung, GWP – Gesellschaft. Wirtschaft. Politik, 1-2020, S. 59-70.
https://doi.org/10.3224/gwp.v69i1.07

Literaturhinweise