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The Double Democratic Deficit in Climate Policy-making by the EU Commission

Gunnhildur Lily Magnusdottir, Annica Kronsell

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Abstract


Zusammenfassung

Abels und Mushaben (2012) argumentieren, dass in der Europäischen Union ein doppeltes Demokratiedefizit bezogen auf Geschlecht existiert: Frauen seien in den EU-Institutionen unterrepräsentiert und der EU-Politik fehle es insgesamt an einer Geschlechterperspektive. Dieser Beitrag trägt mit einem spezifischen Fokus auf Klimapolitik zu dieser Forschungsperspektive bei. Die EU ist eine wichtige Konstrukteurin des internationalen Klimaregimes und sie hat sich gleichzeitig verpflichtet, Gender Mainstreaming umzusetzen. Darüber hinaus sind in Europa geschlechtsspezifische Unterschiede bezogen auf das Verhalten zum und Ansichten über den Klimawandel dokumentiert. Dieser Artikel untersucht, wie relevant das doppelte Demokratiedefizit in der EU Klimapolitik ist. Wir stellen die Anteile der Expertinnen und Experten bei den zuständigen Referaten für Klimapolitik in der Europäischen Kommission dar und zeigen mit Dokumentenanalysen und Interviews mit politischen Entscheidungsträger*innen, dass geschlechtsspezifische Aspekte in den EU Klimadokumenten nicht enthalten sind. Mittels feministischem Institutionalismus kommen wir zu dem Ergebnis, dass die bestehenden geschlechtsspezifischen Machtverhältnisse innerhalb der Kommission die erforschten Klimaeinheiten beeinflussen und diese männlich konnotierte institutionelle Praktiken reproduzieren.

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Abstract

Abels and Mushaben (2012) argue that there is a double democratic deficit in the European Union regarding gender: women are underrepresented within the EU institutions and gender awareness is lacking in EU policymaking. This article contributes to this scholarship with a specific focus on the climate domain. The EU is an important constructor of the international climate regime and the Union is committed to gender mainstream all its policies and processes. Furthermore, there are documented gender differences in Europe regarding behaviour and views on climate change. This article investigates the relevance of the double democratic deficit for the EU´s climate policymaking. We map the representation of female and male experts at the European Commission´s climate units and search for gender recognition in the EU´s climate documents. There we discover silence regarding gender, confirmed through interviews with policy-makers. Using feminist institutionalism we conclude that existing gender power relations within the Commission affect the explored climate units, which reproduce masculine institutional practices.

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Bibliographie: Magnusdottir, Gunnhildur Lily/Kronsell, Annica: The Double Democratic Deficit in Climate Policy-making by the EU Commission, Femina Politica, 2-2016, S. 64-76.
https://doi.org/10.3224/feminapolitica.v25i2.25353

Literaturhinweise