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,Doing discourse for moving care recipients’. Pflegeheime für deutschsprachige demenzkranke Menschen in Thailand ,salonfähig’ machen.

Desirée Bender

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Anhand einer diskursanalytischen Untersuchung eines Homepagetextes, der eine Pflegeeinrichtung in Thailand für deutschsprachige demenziell veränderte Menschen bewirbt, klärt der Beitrag Einbettungen des Textes in seine diskursiven Kontexte sowie sein machtvolles Wirken für andere Einrichtungen. Hierzu wird zuerst herausgestellt, welche Normalitätsvorstellungen hinsichtlich Alter(n), Demenz und einem verantwortungsvollen Umgang mit Erkrankten durch das Angebot der Einrichtung in Frage gestellt bzw. bestätigt werden. Sowohl die Produktionsweisen als auch die Funktionen der Umsortierungen von bereits etabliertem Wissen im Rahmen transnationaler Pflegekonstellationen (wie etwa der (,richtige‘) Umgang mit Demenz oder Stereotype von Thais und Thailand und die Bedeutung(slosigkeit?) von Heimat) werden mithilfe der diskurspragmatischen Aussagenanalyse untersucht. In einem zweiten Schritt eruiert der Beitrag die Anschlussfähigkeit der im vorigen Teil herausgearbeiteten Aussagefelder auch für andere ähnliche Einrichtungen für deutschsprachige Menschen in Thailand. So wird u.a. deutlich, wie diskursives Wissen um Pflege, Demenz und deren Migration zu Zeiten der populären Prognose der Alterung der deutschen Bevölkerung geprägt und anschlussfähig gemacht wird, wie es zirkuliert, wie es sich in bereits etablierte Aussagefelder einschreibt, sie aber auch neu miteinander verknüpft, wie diskursives Wissen an den Kontext Thailand angepasst wird und wie dies unter Rückgriff auf bereits etabliertes Wissen um Pflege, Demenz und Alter(n) geschieht.

Schlagworte: Diskurs, Ruhestandsmigration, Alter(n), Demenz, Pflege, Pflegemigration

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Abstract

By means of discourse analysis, this article clarifies the discursive contexts of a homepage text of an old age care facility for German-speaking dementia patients as well as its powerful effects for other care facilities. The first part of the article focusses on the concepts of normality with regard to age(ing), dementia and responsible ways of dealing with dementia patients which are called into question or reinforced by the way the care facility is presented in the text. The enunciative discourse analysis examines the production as well as the restructuring of already established knowledge in the context of transnational care constellations, e.g. ideas about the ‘right’ way of taking care of dementia patients, stereotypes of Thais and Thailand as well as the (in-)significance of home countries. In a second step, the article analyses the adaptability of this enunciative field for comparable facilities for German speaking elderly in Thailand. It thus becomes apparent how discursive knowledge around care, dementia and the migration of this knowledge across the globe – at times of the ever more prevalent prognosis of the ageing of the German population – is shaped and how it circulates. How is it embedded in already established ensembles of utterances around care, dementia, ageing and how are these discursive concepts reconfigured and adapted to the context of Thailand?

Keywords: discourse studies, retirement migration, age(ing), dementia, care

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Bibliographie: Bender, Desirée: ,Doing discourse for moving care recipients’. Pflegeheime für deutschsprachige demenzkranke Menschen in Thailand ,salonfähig’ machen., ZQF, 1-2015, S. 73-98.
https://doi.org/10.3224/zqf.v16i1.22855

Literaturhinweise