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Konstruktion und Aushandlung von Wissen in der Unterrichtsentwicklung. Kritische Perspektiven auf Verhältnissetzungen von Wissenschaft und Schulpraxis

Christian Herfter

Volltext: PDF

Abstract


Leseprobe

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Zusammenfassung

Unterrichtsentwicklung ist per definitionem keine bloße Aktualisierung bestehender Praxis, sondern beinhaltet immer normative Ansprüche, Ziele und Gelingenserwartungen an Veränderung und Erneuerung. Eine wesentliche Frage ist dann, auf welche Weise die Notwendigkeiten und Zielrichtungen einer Entwicklung bestimmt werden und welche Rolle dabei die Forschung im Verhältnis zur Praxis einnimmt. Im Beitrag wird zunächst die grundlegende Verwobenheit der Entwicklungsforschung mit einem präskriptiven Optimierungs-, Effizienz- und Einheitsdenken skizziert. Anschließend werden verschiedene Ansätze der Unterrichtsentwicklung im deutschsprachigen Raum (empirische Bildungsforschung, didaktische Entwicklungsforschung, Design-Based Research, Lesson Study) dargestellt. Leitend ist dabei die Frage, wie diese Ansätze wissenschaftliches und schulpraktisches Wissen (nicht) mit Autorität ausstatten und zueinander ins Verhältnis setzen. Von dieser analytischen Perspektive auf bestehende Ansätze und deren Normativität ausgehend, wird aufgezeigt, dass diese von den Lehrpersonen Entwicklung fordern, ihre eigenen Konzepte und Verfahren jedoch tendenziell hypostasieren. Aufbauend auf dieser Kritik werden diskursive Verhältnissetzungen und Autorisierungspraktiken eines eigenen Projektes kollegialer Unterrichtsentwicklung vorgestellt. Dabei wird auf die Übergänge in Begriffen, Perspektiven und Adressierungen im Sprechen über Unterricht fokussiert.

Schlagwörter: Unterrichtsentwicklung; Qualitätsentwicklung; Normativität; Autorisierung; Wissen

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The knowledge of educational improvement. Critical perspectives on how science and school practice are related

Abstract

Evolving teaching is not merely “doing anything different”. Development always includes normative demands, goals and expectations of success. Consequently, we also speak of educational improvement. Therefore, it is essential to explore the ways in which the direction of development is determined and how research and practice are related to one another. To accomplish this, I will first outline the fundamental interconnection of development research with a prescriptive mindset of optimisation and efficiency. This is followed by a differentiated look at the various approaches to teaching development in the German-speaking world (empirical educational research, didactic development research, design-based research, lesson study). Here, I focus on how these approaches do (not) attribute authority to scientific and practical school knowledge and relate them to each other. Starting from this analytical perspective on existing approaches and their normativity, I argue that those demand development from teachers, but tend to hypostatise their own concepts and practices. Based on this critique, I introduce the discursive relations and authorisation practices of my own project of collaborative educational improvement. Here, I focus on the transitions in terms, perspectives and modes of address in speaking about lessons.

Keywords: Educational Improvement; Quality of education; Authorization; Knowledge

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Bibliographie: Herfter, Christian: Konstruktion und Aushandlung von Wissen in der Unterrichtsentwicklung. Kritische Perspektiven auf Verhältnissetzungen von Wissenschaft und Schulpraxis, ZISU – Zeitschrift für interpretative Schul- und Unterrichtsforschung, 11 (2022), S. 97-111. https://doi.org/10.3224/zisu.v11i1.07

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Literaturhinweise