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Nachhaltige Erwerbsreintegration von Migrantinnen und Migranten in der Schweiz nach Bezug von Leistungen der Sozialen Sicherheit

Tobias Fritschi

Volltext: PDF

Abstract


Leseprobe

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Zusammenfassung

Der Artikel befasst sich mit der Frage, ob Migrantinnen und Migranten aus EU/EFTA-Staaten und aus Drittstaaten in der Schweiz nachhaltig erwerbsintegriert werden, nachdem sie eine materielle Leistung aus dem System der Sozialen Sicherheit bezogen haben. Zuerst wird in Anlehnung an verschiedene sozialwissenschaftliche Konzepte definiert, was nachhaltige Erwerbsintegration bedeutet. Mit Registerdaten der Jahre 2005 bis 2010 wird analysiert, inwiefern Migrantinnen und Migranten vier Jahre nach dem ersten Leistungsbezug eine nachhaltige Erwerbsreintegration erreicht haben, und welche zugeschriebenen Merkmale und Bildungsniveaus bei den beiden Gruppen zu einem erhöhten Risiko einer nicht nachhaltigen Erwerbsintegration beitragen. Migrantinnen und Migranten aus dem EU-Raum verlassen nach einem ersten Leistungsbezug häufiger das System, indem sie weder Leistungen der Sozialen Sicherheit beziehen noch in der Schweiz erwerbstätig sind, wobei nur ein geringer Geschlechterunterschied besteht. Unter Migrantinnen und Migranten aus Drittstaaten befinden sich insbesondere tertiär Gebildete vermehrt in längerfristiger Abhängigkeit von der Sozialhilfe. Dies zeigt die Notwendigkeit von intersektional differenzierten Analysen der Erwerbs(re)integration.

Schlagwörter: Soziale Sicherheit, Migration, Erwerbsintegration, Nachhaltigkeit, Intersektionalität, Diversität

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Sustainable integration of migrants in the Swiss labour market

Abstract

This article addresses the question whether migrants from EU/EFTA countries and from third countries are sustainably integrated into the Swiss labour market after they have received a financial benefit from the social security system. First, we define what sustainable labour market integration means on the basis of various concepts of social sciences. Using register data from 2005 to 2010, we analyse the extent to which migrants have achieved sustainable integration into the labour market four years after first receiving benefits, and which ascribed characteristics and educational levels contribute to an increased risk of unsustainable integration into the labour market for both groups. Migrants from the EU area are more likely to leave the system after receiving benefits for the first time by neither drawing social security benefits nor being gainfully employed in Switzerland, with only little difference by gender. Among migrants from third countries people with a tertiary degree in particular are increasingly dependent on social assistance for longer periods of time. This shows the necessity of intersectionally differentiated analyses of labour market (re)integration.

Keywords: Social security, migration, labour market integration, sustainability, intersectionality, diversity

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Bibliographie: Fritschi, Tobias: Nachhaltige Erwerbsreintegration von Migrantinnen und Migranten in der Schweiz nach Bezug von Leistungen der Sozialen Sicherheit, ZDfm – Zeitschrift für Diversitätsforschung und -management, 2-2021, S. 153-168. https://doi.org/10.3224/zdfm.v6i2.04


Literaturhinweise