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Die USA und ihre Kriegskonstruktionen

Jakob Schissler

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Abstract


Zusammenfassung

Die Alliierten stützten ihre Argumentation bei den Kriegsverbrecherprozessen gegen das Deutsche Reich 1946 auf die Tatsache des Angriffskrieges durch Nazi-Deutschland. Damit schufen sie indirekte Legitimationen für andere Kriegsformen. Dies war anscheinend gewollt. Jedoch traten „nach Nürnberg“ andere Faktoren in den Vordergrund: vor allem die Tatsache der „hohen Kollateralschäden“. Die USA haben in der Folge nur bedingt völkerrechtliche Regelungen in ihre Politik aufgenommen. Seit dem Koreakrieg (1950–1953) bauten die USA ihre überdimensionale Kriegswirtschaft auf. In den Blick gerieten vor allem sogenannte „low intensity conflicts“. Diese hatten während der Entkolonialisierung Konjunktur. E. Tammy Kim nannte diese Kriegsführung der USA den „forever war“ oder auch den „permanenten Krieg“. Mit dem Übergang zum „unipolaren Moment“ in der Weltpolitik, hat „The war against terror“ diese Form der Kriegsführung ganz offen angenommen. Man bezeichnet amerikanischerseits diese Kriegsform auch als „intra war“. Seit kurzem aber wird die neue Form des allumfassenden Krieges wieder theoretisiert – der „inter war“. Diese Strategie ist gegen China gerichtet. Es ist fraglich ob man Kriege so scheinpräzise in Formeln packen kann: Sie sind ihrer Natur nach soziale Aktionen, die man durch Friedensstrategien beenden sollte. Woran es gegenwärtig mangelt.

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Bibliographie: Schissler, Jakob: Die USA und ihre Kriegskonstruktionen, Politisches Lernen, 3+4-2022, S. 24-26. https://doi.org/10.3224/pl.v40i3-4.07

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Literaturhinweise