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Corona-Virus und soziale Gerechtigkeit in Namibia

Ralph Marenga, Job Shipululo Amupanda

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Abstract


Zusammenfassung

Während der letzten 30 Jahre haben in Namibia aufeinander folgende SWAPO-Regierungen, eine neoliberale Politik verfolgt. Gleichzeitig mit dieser neoliberalen Politik leben tausende von Namibier*innen in einem Land, das zu einem der ungleichsten auf der ganzen Erde erklärt wurde, im Elend. Während der ganzen Zeit haben Aktivist*innen niemals aufgehört, für eine gerechte und faire Gesellschaft zu kämpfen. Sie setzten sich für bessere Unterkunft, Wohnungen, Land, Wasser und Abwasser ein. Das hat die aufeinander folgenden SWAPO-Regierungen nicht gekümmert. Es ist bemerkenswert, dass die Regierung auf die COVID-19-Pandemie reagiert hat, indem sie exakt jene Initiativen durchführte, die sie jahrelang abgelehnt hatte. Dieser Text untersucht verschiedene über die Jahre hinweg geführte Kämpfe um soziale Gerechtigkeit und zeigt, wie sie von der Regierung in Reaktion auf COVID-19 durchgeführt wurden. Daraus ergibt sich die These, dass soziale Gerechtigkeit möglich ist und der Staat gezeigt hat, dass er in der Lage ist, diese Programme zu verwirklichen. Der Beitrag schließt mit einem Appell an Aktivist*innen, die für soziale Gerechtigkeit arbeiten, die Aufmerksamkeit für COVID-19 zu nutzen, um dafür zu sorgen, dass nach der Pandemie soziale Gerechtigkeit ins Zentrum einer Wirtschaftsordnung rückt.

Schlagwörter: COVID-19, Sozialpolitik, Namibia

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The Coronavirus and Social Justice in Namibia

Summary

Over the past 30 years, the successive regimes of the South West Africa People’s Organisation (SWAPO) that have governed Namibia have always followed a neoliberal policy path. Co-existing with neoliberal elites are thousands of Namibians living in squalor in a country that has been declared one of the most unequal in the world. Over the years, social justice activists have never given up the fight for a more just and equitable society, calling for better shelter, housing, economic equality, land, water and sanitation, free tertiary education, and income grants to cushion the poor. Yet, the successive SWAPO regimes have been indifferent. Interestingly, however, in response to the COVID-19 pandemic, the government has implemented many of the social justice policies that have consistently been rejected. This article explores the history of several social justice struggles over the years and demonstrates how these were implemented by government as a COVID-19 response in 2020. It thus argues that social justice is possible and the state has demonstrated its capacity in implementing these programmes. It then calls on social justice activists to use the COVID-19 currency to ensure that social justice becomes central in a post-COVID-19 economic order.

Keywords: COVID-19, welfare politics, Namibia

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Bibliographie: Marenga, Ralph/Amupanda, Job Shipululo: Corona-Virus und soziale Gerechtigkeit in Namibia, PERIPHERIE – Politik • Ökonomie • Kultur, Nr. 164 (3-2021), S. 437-464. https://doi.org/10.3224/peripherie.v41i4.04

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Literaturhinweise