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Wissenschaftspropädeutik und reflexive Wertebildung. Sibylle Reinhardt und die Didaktik des politischen Unterrichts – zu ihrem 60. Geburtstag

Walter Gagel

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Abstract


Aus dem Text

Wir – ein Kurs „Sozialwissenschaften“ in der Jahrgangsstufe 12 und ich – behandelten volkswirtschaftliche Zusammenhänge und dabei auch die Ermittlung des Sozialprodukts (die Szene spielte etwa um das Jahr 1975). … Diese Berechnungsweise war aus unserem Lehrbuch zu entnehmen. Nach ein paar Konkretisierungen, welche Güter und Dienstleistungen demnach in die Berechnung eingehen, fiel einigen Mädchen auf, daß die Hausfrauenarbeit also nicht erfasst wird. Es entwickelte sich ein kleiner Tumult: Das bedeute ja, dass nach den Definitionen der Volkswirtschaftslehre und auch des Statistischen Bundesamtes die meiste Frauenarbeit gar nicht zum Volkswohlstand zähle! Was das denn mit wissenschaftlicher Objektivität zu tun habe, wurde gefragt. … und die eventuelle Behauptung von Wertfreiheit sei lachhaft… Dies ist eine der Unterrichtsszenen, die man in den Veröffentlichungen von Sibylle Reinhardt häufig findet. Sie sind aus ihrem Unterricht entstanden, eine Art Gedächtnisprotokoll oder Nacherzählung. Die jetzige Universitätslehrerin in Halle hat bis vor einigen Jahren noch unterrichtet, hatte aber damals schon neben der Schule wissenschaftlich gearbeitet, publiziert und auch universitär gelehrt. Was ist der Autorin an diesem Beispiel wichtig?

Schlagwörter: Schule, Sozialwissenschaften, Politischer Unterricht, Wissenschaftsorientierung, Propädeutik


Literaturhinweise