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Zum Wandel sozialer Ungleichheit in modernen Gesellschaften

Heinz-Herbert Noll

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Abstract


Aus dem Text

Wie sinnvoll und nützlich sind die herkömmlichen Konzepte der sozialen Schichtung und sozialen Klasse für die Analyse zeitgenössischer moderner Gesellschaften? Sind diese Kernbegriffe und -konzepte soziologischer Analyse auch am Beginn des 21. Jahrhunderts noch angemessen und brauchbar, oder haben sie sich angesichts eines weitreichenden ökonomischen und sozialen Strukturwandels überholt? Werden die traditionellen Ungleichheitsstrukturen durch einen anhaltenden Trend einer umfassenden Individualisierung des sozialen Lebens ausgehöhlt (Beck 1986), wurden die alten Formen der Ungleichheit durch neue ersetzt (Hradil 1987) oder hat das Problem der sozialen Ungleichheit gar generell an Bedeutung und seine frühere politische Brisanz verloren? War das Ende des zwanzigsten Jahrhunderts nicht nur das Ende von Ideologien und Geschichte oder das Ende eines Jahrhunderts der Sozialdemokratie, wie von manchen prominenten Beobachtern postuliert wurde, sondern auch das Ende sozialer Klassen und Schichten? Oder spiegeln sich in derartigen Diagnosen doch eher Modeströmungen der Sozialwissenschaften als Veränderungen der gesellschaftlichen Wirklichkeit?

Schlagwörter: Soziologie, Soziale Ungleichheit, Individualisierung, Sozialer Wandel, Bevölkerungsentwicklung, Bildung, Mobilität, Frauen


Literaturhinweise