Jenseits der Gesellschaft? – Soziologische Konzepte für das neue Jahrtausend

Abstract

Aus dem Text

Die moderne Gesellschaft „verflüssigt“ sich (vgl. Bauman 2000): Der Nationalstaat wird von globalen Kapital- und Kulturströmen erfaßt und verändert; Individualisierungsprozesse lösen zunehmend Klassen- und Schichtgrenzen, aber auch traditionale Milieus und Familienstrukturen auf; posttraditionale Werte der Selbstverwirklichung brechen sich Bahn; neue Technologien im Bereich der Kommunikation verändern das Fundament der Ökonomie wie die sozialen Beziehungsmuster; die Gentechnik eröffnet erstmals die Möglichkeit, in den „Bauplan des Lebens“ gezielt einzugreifen, und das bedeutet, daß auch über die ethischen und gesellschaftlichen Aspekte der (Natur-)Wissenschaften neu nachgedacht werden muß. Aufgrund all dieser Entwicklungen, insbesondere jedoch durch die angesprochenen Globalisierungsprozesse, entsteht eine widersprüchliche Situation für die Soziologie. Neue Felder der theoretischen wie empirischen Beschäftigung tun sich auf … Um hier Übersicht zu schaffen … sollen im folgenden einige aktuelle soziologische Ansätze vorgestellt und diskutiert werden, die versuchen, das Neue, das sich abzeichnet, zu erfassen. Dabei werde ich auf die wichtigsten soziologischen „Traditionen“ (also den anglo-amerikanischen Bereich, Frankreich und Deutschland) getrennt eingehen.

Schlagwörter: Soziologie, Globalisierung, Individualisierung, Netzwerkgesellschaft, Glokalisierung, Postmoderne, Modernisierung