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Den Kapitalismus lieben und ihn abschaffen. Ulrike Herrmanns Weg aus der Klimakatastrophe

Stefan Immerfall

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Abstract


Zusammenfassung

Herrmann ist, wie so viele andere Wirtschaftsanalytiker, fasziniert vom Kapitalismus. Dieser ist (war?) das erste und bislang einzige Wirtschaftssystem, das Wohlstand für viele erzeugt. Kapitalismus und Massenkonsum gehen zusammen, im Prinzip jedenfalls. Aber der Preis des Wohlstands ist die Zerstörung der Welt. Der Kapitalismus brauche Wachstum um zu funktioniere, vor allem weil sonst das Kreditsystem zusammenbreche. Und Wachstum auf der Grundlage fossiler Energie befeuert bekanntlich den Klimawandel. Einen Ausweg aus dem zerstörerischen Wachstum scheint es zu geben: "grünes Wachstum". Es will das Wirtschaftssystem nicht antasten, sondern die Technik soll es richten. Sie soll nicht mehr fossile Energie, sondern vor allem Wind und Sonne nutzen. Doch grünes Wachstum ist eine Illusion, so Herrmann. Ein brillantes und wichtiges Buch. Ulrike Herrmann wagt eine konkrete Utopie für eine ökologische Schrumpfkur. Pro Kopf dürfte nicht mehr als eine Tonne CO2 im Jahr ausgestoßen werden. Das entspräche einem Wohlstand, wie ihn Deutschland 1978 aufwies. Damit ließe sich leben, oder?

Schlagwörter: Kapitalismus, Wachstum, Klimawandel

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Bibliographie: Immerfall, Stefan: Den Kapitalismus lieben und ihn abschaffen. Ulrike Herrmanns Weg aus der Klimakatastrophe, GWP – Gesellschaft. Wirtschaft. Politik, 4-2022, S. 505-508.
https://doi.org/10.3224/gwp.v71i4.13


Literaturhinweise