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PISA als Chance begreifen und nutzen

Doris Ahnen

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Internationale Schulleistungsstudien wie PISA oder IGLU, aber auch andere insbesondere von der OECD erstellte Vergleichsstudien – sei es nun zum Finanzeinsatz und den Rahmenbedingungen von Bildung in verschiedenen Staaten oder zur Situation der Beschäftigten in den Bildungssystemen – sind für die politische Planung wichtig, ja eigentlich unverzichtbar. Sie identifizieren Bereiche, die optimiert werden müssen und können, schärfen den Blick für Defizite und Stärken und eröffnen durch den Vergleich verschiedener Bildungssysteme auch neue Perspektiven. Mit dem so genannten Konstanzer Beschluss der Kultusministerkonfe-renz von 1997 hat die Bildungspolitik – damals von der Öffentlichkeit noch kaum wahrgenommen und von „Insidern“ des Bildungssystems kritisch beäugt – einen Paradigmenwechsel eingeleitet. Die Qualität schulischer Arbeit sollte stärker in den Mittelpunkt gerückt werden, und qualitätssichernde Maßnahmen sollten auf empirischen Analysen aufbauen können. PISA ist also nicht vom Himmel gefallen oder gar irgendwie über die Kultusminister gekommen; PISA war gewollt. Manch einer mag sich unter politischer Opportunitätserwägungen fragen: Wussten sie, was sie taten? Jahrzehntelang hatte die Bundesrepublik Deutschland eine – vorsichtig ausgedrückt – gewisse Zurückhaltung geübt. Erste Hinweise, dass schon damals längst nicht alles in Ordnung war, begleitet von der These, die Leistungen des Schulsystems seien kaum messbar, und unterstützt durch die Tatsache, dass die empirische Bildungsforschung in Deutschland eher ein Schattendasein führte, ermöglichten diese Abstinenz. Erst die zunehmende Globalisierung, die größere Bedeutung von Bildung – auch unter ökonomischen Aspekten – und die spürbaren Grenzen der „Inputsteuerung“ haben eine neue Entscheidung befördert. Positiv auf die Entscheidungsfindung ausgewirkt hat sich auch der Wettbewerb der Länder im Föderalismus.

Schlagwörter: Schule, PISA, Globalisierung


Literaturhinweise