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Being in labour – Gebären als Arbeit im gegenwärtigen Kapitalismus

Marie Reich, Anne-Kristin Kuhnt

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Abstract


Zusammenfassung

Dieser Beitrag wendet einen marxistisch-feministischen Arbeitsbegriff auf die Tätigkeit des Gebärens an. Ziel ist es, aus einer gesellschaftstheoretischen Perspektive neue Erkenntnisse über die Organisation und die Praktiken des Gebärens in Gegenwartsgesellschaften zu generieren. Diese Perspektive führt zu drei zentralen Ergebnissen: (1) Sich verschlechternde Bedingungen für Gebärende, Hebammen und Gynäkolog*innen sowie sich verändernde Geburtspraktiken werden erklärbar, wenn Gebären als Teil der abgewerteten Reproduktionsarbeit im Kapitalismus identifiziert wird. (2) Über den Arbeitsbegriff können bezahlte und unbezahlte Geburten in ihren Wechselwirkungen untersucht werden. (3) Eine marxistischfeministische Perspektive auf Geburten macht widerständige Momente sichtbar und kann so einen Beitrag zu einer emanzipatorischen Gesellschaftstheorie leisten. Wir schlussfolgern, dass sich der Arbeitsbegriff aus marxistischfeministischer Perspektive adäquat auf das Gebären anwenden lässt und dadurch zum einen neue gesellschaftstheoretische Erkenntnisse sichtbar werden, zum anderen das Verständnis von Prozessen rund um die Geburt vertieft wird.

Schlüsselwörter: Geburt, Geburtsarbeit, Gebären, Leihmutterschaft, Gegenwartskapitalismus, Reproduktionsarbeit

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Being in labour – Giving birth as work in contemporary capitalism

Abstract

This article applies a Marxist-feminist concept of labour to the activity of pregnancy and childbirth. The aim is to generate new insights into the organization and practices of childbirth in contemporary societies from a social-theoretical perspective. This analysis leads to three central findings: (1) Worsening conditions for women giving birth, midwives, and gynaecologists, as well as changing birth practices can be explained by identifying childbirth as part of reproductive labour that is devalued in capitalism. (2) The concept of labour can be used to examine paid and unpaid births and their interactions. (3) A Marxist-feminist perspective on childbirth sheds light on instances of resistance and can thus contribute to an emancipatory theory of society. We conclude that, from a Marxistfeminist perspective, the concept of labour can be applied to childbearing and can thus provide new insights for social-theoretical theory as well as deepen our understanding of processes around childbirth.

Keywords: birth, birth labour, childbirth, surrogacy, contemporary capitalism, reproductive labour

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Bibliographie: Reich, Marie/Kuhnt, Anne-Kristin: Being in labour – Gebären als Arbeit im gegenwärtigen Kapitalismus, GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 1-2024, S. 26-40.
https://doi.org/10.3224/gender.v16i1.03

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Open-Access-Lizenz: Dieser Beitrag ist ab dem 11.03.2024 im Open Access unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY 4.0 (Namensnennung 4.0 International) verfügbar. Weitere Informationen zur Lizenz und den Nutzungsbedingungen finden Sie hier.


Literaturhinweise