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Emancipation through the ‚Nylon Curtain‘ – zur widersprüchlichen Überlagerung der ost- und westdeutschen Frauenbewegungen und ihren feministischen Visionen

Constanze Stutz

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Abstract


Zusammenfassung

Die Geschichte der deutschen Frauenbewegungen wird im Alltagsbewusstsein und öffentlich-medialen Diskurs zumeist als eine des Fortschritts erzählt und erinnert. Diese modernisierungstheoretische Verkürzung der Geschichte der Frauenbewegungen in Deutschland fordert der Beitrag heraus und legt einen anderen Blick auf die Geschichte der deutschen Frauenbewegungen und ihre feministischen Visionen. Der Beitrag plädiert für eine gesellschaftstheoretische Analyse der widersprüchlichen Überlagerungen der Geschlechterarrangements der BRD und DDR, der ost- und westdeutschen Geschlechterverhältnisse in Transformation sowie deren Politisierung durch die ungleichzeitigen Frauenbewegungen. An Beispielen ausgewählter historischer Sequenzen und differierender feministischer Kämpfe um reproduktive Freiheit, der Politisierung des Privaten sowie dem Verhältnis zum Staat zeigt der Beitrag auf, wie Frauen zu unterschiedlichen Zeiten in differierenden staatlichen Konstellationen Ungleichheit erfahren und andere Lösungen gesucht haben. Gleichzeitig standen sie über den ‚Nylon Curtain‘ (György Péteri) der Blocklogik des Kalten Krieges hinweg in Kommunikation, Auseinandersetzung und Konflikt miteinander.

Schlüsselwörter: Transformation, Frauenbewegungen, Feministische Visionen, Verflechtungsgeschichte, Emanzipation

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Emancipation through the “Nylon Curtain” – On the contradictory superimposition of the East and West German women’s movements and their feminist visions

Summary

In everyday consciousness and the public media discourse the history of the German women’s movements is mostly told and remembered as one of progress. This article challenges this reduction of the history of women’s movements as modernization theory. It takes a different look at the history of German women’s movements and their feminist visions. It argues in favour of a social-theoretical analysis of the contradictory intersection of the gender arrangements in West Germany and East Germany, of transforming East and West German gender relations and their politicization by the different women’s movements. Using the examples of selected historical sequences and different feminist struggles for reproductive freedom, the politicization of the private sphere and the relationship to the state, the article shows how women at different times and in different types of states experienced inequality and sought different solutions while at the same time communicating, critically engaging and disputing with one another across the “Nylon Curtain” (György Péteri) of the Cold War bloc logic.

Keywords: transformation, women’s movements, feminist visions, history of entanglement, emancipation

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Bibliographie: Stutz, Constanze: Emancipation through the ‚Nylon Curtain‘ – zur widersprüchlichen Überlagerung der ost- und westdeutschen Frauenbewegungen und ihren feministischen Visionen, GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3-2023, S. 11-23. https://doi.org/10.3224/gender.v15i3.02

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Literaturhinweise