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Female presence in lobbying careers in Europe: A comparison of women in the lobbying workforce in three national political systems and the EU

Maria Cristina Antonucci

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Abstract


Summary

This paper investigates women in lobbying careers in Italy, the UK and France in comparison with the EU Parliament to verify the hypothesis that in political systems with a gender mainstreaming approach, it is easier for women to have access to political, institutional and politics-related careers. Given the differences between national and supranational political systems, the collected data display a fairer gender balance in the stock of registered lobbyists at the EU Parliament than in the national registers for lobbyists. The explanatory factors are the EU institutional approach towards gender mainstreaming and a fairer gender balance in EU top-political and administrative jobs. The paper argues that there is a spillover effect from fair-gendered political careers to the lobbying professions. EU lobbyists need to reflect the diversity of EU politicians and administrative staff. In this sense, the EU institutionalization of the gender mainstreaming approach goes beyond issues such as the descriptive and substantive political representation of women in politics while creating a more inclusive environment for equal opportunities in traditionally male-dominated jobs.

Keywords: interest groups, lobbying profession, gender mainstreaming, EU political system, organized interests, women in lobbying

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Weibliche Präsenz in Lobbying-Karrieren in Europa: ein Vergleich von Frauen in Lobbyberufen in drei nationalen politischen Systemen und der EU

Zusammenfassung

Dieser Beitrag untersucht die Laufbahnen von Lobbyistinnen in Italien, Großbritannien und Frankreich sowie im EU-Parlament. Dabei soll die Hypothese überprüft werden, dass es in politischen Systemen mit einem Gender-Mainstreaming-Ansatz für Frauen leichter ist, Zugang zu politischen, institutionellen und politikbezogenen Karrieren zu erhalten. Angesichts der Unterschiede zwischen nationalen und länderübergreifenden politischen Systemen zeigen die erhobenen Daten ein ausgewogeneres Geschlechterverhältnis unter Lobbyist*innen im EU-Parlament als in den nationalen Lobbyregistern. Die Erklärung dafür wird in der institutionellen Herangehensweise der EU in Bezug auf Gender Mainstreaming und im ausgeglicheneren Verhältnis von Frauen und Männern in politischen und administrativen Führungspositionen in der EU gesehen. Es wird argumentiert, dass es einen Spillover-Effekt von gendergerechten politischen Karrieren auf die Lobbyberufe gibt. EU-Lobbyist*innen müssen der Diversität von EU-Politiker*innen und Verwaltungsmitarbeiter*innen gerecht werden. Daher geht die Institutionalisierung des Gender-Mainstreaming-Ansatzes in der EU über Fragen der deskriptiven und inhaltlichen politischen Repräsentation von Frauen in Politik und Beruf hinaus und schafft zudem ein integrativeres Umfeld für Chancengleichheit in traditionell männlich dominierten Berufen.

Schlüsselwörter: Interessengruppen, Lobbyarbeit, Gender Mainstreaming, Politisches System der EU, Interessenvertretungen, Frauen in der Lobbyarbeit

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Bibliographie: Antonucci, Maria Cristina: Female presence in lobbying careers in Europe: A comparison of women in the lobbying workforce in three national political systems and the EU, GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 1-2021, S. 59-75. https://doi.org/10.3224/gender.v13i1.05


Literaturhinweise