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Stigmatisierung als biografische Herausforderung professionellen Handelns in der Gleichstellungsarbeit

Silke Kassebaum

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Abstract


Zusammenfassung

Die Implementierung der Position der Gleichstellungsbeauftragten in öffentlichen Institutionen ist in der Regel gelungen. Funktionsträgerinnen auf diesen Posten gehören dabei mittlerweile nicht mehr zwingend einer gesellschaftspolitischen Bewegung an bzw. grenzen sich teilweise explizit von der Frauenrechtsbewegung ab. Darüber hinaus haben sich, beispielsweise durch die Etablierung von Vernetzungsstrukturen, Professionalisierungsprozesse vollzogen. Dennoch haftet der Funktion der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten das „Stigma des Feminismus“ an. Vor diesem Hintergrund stellt der Beitrag die Frage nach dem Zusammenspiel biografischer Verletzbarkeit und professionellen Handelns von Gleichstellungsakteurinnen. Stigmatisierungsprozesse in der Gleichstellungsarbeit werden dabei auf der Ebene interpretativer Interaktionsräume verortet und aus feministischer Perspektive betrachtet. Letztlich wird die Notwendigkeit eines reflexiven Stigmamanagements als biografisch dimensioniertes Professionalisierungsprojekt von Gleichstellungsakteurinnen identifiziert.

Schlüsselwörter: Stigmatisierung, Gleichstellungsarbeit, Biografie, professionelles Handeln, Feminismus

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Stigmatisation as a biographical challenge of professional practice in gender equality work

Summary

Gender equality offices have generally been successfully implemented in public institutions. Office-holders no longer have to belong to a socio-political movement or they distance themselves explicitly from the women’s rights movement. A process of institutionalisation and (or so it seems) of demarcation of the original female emancipation and women’s rights movement has taken place. Nevertheless, women’s issues and equal opportunity commissioners are stuck with the stigma of feminism. Against this background, this article analyses the interplay between biographical vulnerability and the professional activity of equal opportunity commissioners. Stigmatisation processes in gender equality work are located on the interpretative level of spaces of interaction and are looked at from a feminist perspective. The article concludes that refl ective stigma management is required as a biographically-dimensioned professionalisation project of equal opportunity commissioners.

Keywords: stigma, gender equality work, biography, professional practice, feminism

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Bibliographie: Kassebaum, Silke: Stigmatisierung als biografische Herausforderung professionellen Handelns in der Gleichstellungsarbeit, GENDER, 1-2014, S. 82-92. https://doi.org/10.3224/gender.v6i1.18111


Literaturhinweise