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Religion Revisited: Women’s Rights and the Political Instrumentalisation of Religion (Tagung vom 5.–6. Juni 2009 in Berlin)

Maria Birnbaum

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Abstract


Zusammenfassung

Wie sind Religion und Politik miteinander verflochten und was sind die Folgen dieser Verflechtung? Wann wird die Religion zur Gefahr für Gleichberechtigung und Demokratie? Diesen Fragen ging die Konferenz „Religion Revisited“ der Heinrich-Böll-Stiftung und des United Nations Research Institute for Social Development (UNRISD) im Juni 2009 in Berlin nach. Der Fokus der Konferenz lag darauf, die Stimmen der Religionen zu identifizieren und zu problematisieren. Wer redet im Namen der Religionen, wer setzt und wacht über ihre Grenzen, wer formt ihr normatives Rückgrat? Haben Frauen Zugang zu diesem Bereich der Gestaltung? Wenn nicht, wie ist Veränderung möglich? Obwohl Zwang von außen als Instrument ausgeschlossen bleibt, scheint das ausschließliche Vertrauen auf interne Reformen der religiösen Gemeinschaften die Kraft der Gewohnheit zu unterschätzen. Stattdessen sollten kritische Argumente zugänglich gemacht werden, neue Lesarten von Texten etc., um das Absolute des Gegebenen zu relativieren. Es bedarf einer Entnaturalisierung von tradiertem Verhalten, allerdings ohne dieses zu entwerten.

Schlüsselwörter: Religion und Politik, Gender, Gleichberechtigung, Säkularisierung, Öffentliche Religion, Entnaturalisierung

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How are religion and politics intertwined and what results from this relationship? At what point is religion a danger to equality and democracy? These questions opened up the “Religion Revisited” conference of the Böllfoundation and the United Nations Research Institute for Social Development (UNRISD) in Berlin in June 2009. The conference focused on identifying the voices that speak in the name of religion, which create and guard its borders and fundamental norms. Do women have access to these arenas? If not, how is change possible? Dismissing the instrument of pure external force, the trust in solely internal change underestimates the power of custom and traditions. In order to qualify the absolute character of the present, critical arguments, new readings of texts etc. should be made available. The need for a de-naturalization of traditional customs was emphasized, without, however, debasement.

Keywords: Religion and politics, gender, equality, secularization, public religion, de-naturalization


Literaturhinweise