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„Leichtere Beschäftigungen“. Geschlechterdifferenz als Leitbild der Forstlichen Arbeitswissenschaft

Till Westermayer

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Die forstliche Arbeitswelt präsentiert sich als Männerdomäne. Das Fach der Forstlichen Arbeitswissenschaft war seit den 1920er Jahren an der Gestaltung der forstlichen Arbeitswelt beteiligt. In einer Inhaltsanalyse „klassischer“ Texte dieser forstwissenschaftlichen Disziplin wird das in mehreren Dimensionen auf Differenz basierende Geschlechterbild rekonstruiert. Demnach werden Frauen und Männer hier fast wie zwei separate „Arten“ behandelt. Differenz wird vor allem durch den Bezug auf körperliche Leistungsfähigkeit und „geschlechtsspezifische“ Fähigkeiten hergestellt. Frauen werden als schutzbedürftig dargestellt. Damit wird die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in männlich besetzte Erwerbsarbeit und weiblich besetzte Familienarbeit für den Mann zur Selbstverständlichkeit. Abschließend fragt der Beitrag, inwiefern diese Differenzsetzung heute noch wirksam ist und worin die Vor- und Nachteile einer Umorientierung in Richtung Diversität als Leitkategorie der (forstlichen) Arbeitswissenschaft liegen könnten.

Schlüsselwörter: Forstwirtschaft, Waldarbeit, Geschlechterdifferenz, Diversität, Deutschland, Forstliche Arbeitswissenschaft

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“Lighter work”. Gender difference as a general principle in Forest Work Science

Summary

Forestry presents itself as a male domain. As a discipline, Forest Work Science (Forstliche Arbeitswissenschaft) has helped to shape this sphere of work since the 1920s. Content analysis of “classic” texts from this sub-discipline of Forest Science allow the dominant gender image to be reconstructed as being based on differences in several dimensions. Women and men are described almost as different “species”. That difference is in particular constructed in relation to physical ability and “gender-specific” skills. Women are seen as being in need of protection. All these differences normalise the gendered division of work, assigning men the role of breadwinner and women that of being responsible for family work for the man. The article concludes by asking to what extent this differentiation still exists and wherein lie the advantages and disadvantages of switching from difference to diversity as the dominant mode of thinking in (Forestry) Work Science.

Keywords: forestry, forest work, gender difference, diversity, Germany, Forest Work Science


Literaturhinweise