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The Powers of Testosterone: Obscuring Race and Regional Bias in the Regulation of Women Athletes

Katrina Karkazis, Rebecca M. Jordan-Young

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Abstract


Leseprobe

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Abstract

Using strategies from critical race studies and feminist studies of science, medicine, and the body, we examine the covert operation of race and region in a regulation restricting the natural levels of testosterone in women athletes. Sport organizations claim the rule promotes fair competition and benefits the health of women athletes. Intersectional and postcolonial analyses have shown that "gender challenges" of specific women athletes engage racialized judgments about sex atypicality that emerged in the context of Western colonialism and are at the heart of Western modernity. Here, we introduce the concept of "T talk" to refer to the web of direct claims and indirect associations that circulate around testosterone as a material substance and a multivalent cultural symbol. In the case we discuss, T talk naturalizes the idea of sport as a masculine domain while deflecting attention from the racial politics of intrasex competition. Using regulation documents, scientific publications, media coverage, in-depth interviews, and sport officials’ public presentations, we show how this supposedly neutral and scientific regulation targets women of color from the Global South. Contrary to claims that the rule is beneficent, both racialization and medically-authorized harms are inherent to the regulation.

Keywords: health, hyperandrogenism, racialization, sex and gender, science, sport, T talk, violence

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Die Macht des Testosterons: Wie die Regulierung weiblicher Athletinnen race und regionale Voreingenommenheit verschleiert

Zusammenfassung

Mit Strategien, mit denen auch die critical race studies sowie feministische Analysen an Wissenschaft, Medizin und Körper herantreten, untersuchen wir mit Blick auf die verdeckte Anwendung der Kategorien race und Region die Regulierung, welche die natürliche Menge an Testosteron bei weiblichen Sportlerinnen beschränkt. Sportorganisationen postulieren, diese Regelungen förderten den fairen Wettkampf und die Gesundheit von Sportlerinnen. Intersektionale und postkoloniale Analysen zeigen, dass die ‚Infragestellung‘ des Geschlechts bestimmter Sportlerinnen mit rassifizierten Urteilen über Geschlechts-Atypizität verknüpft sind, welche im Kontext des westlichen Kolonialismus entstanden und zentral für die westliche Moderne sind. Hier führen wir das Konzept des „T Talks“ ein, um auf das Netz von direkten Forderungen und indirekten Assoziationen zu verweisen, welches um Testosteron als materielle Substanz und multivalentes kulturelles Symbol zirkuliert. Im hier untersuchten Fall dient T Talk der Naturalisierung der Vorstellung von Sport als männlicher Domäne und lenkt damit von der rassialisierten Politik des intrageschlechtlichen Wettkampfes ab. Anhand von Regeldokumenten, wissenschaftlichen Publikationen, Medienberichterstattung, ausführlichen Interviews sowie öffentlicher Äußerungen von Sportfunktionären zeigen wir, wie diese vermeintlich neutrale und wissenschaftliche Regulierung sich besonders gegen Women of Color aus dem Globalen Süden richtet. Entgegen der Behauptung, dass die Regelung vorteilhaft sei, gehen sowohl Rassifizierung als auch medizinisch autorisierte Nachteile mit ihr einher.

Schlagwörter: Gesundheit, Hyperandrogenismus, Rassifizierung, sex und gender, Wissenschaft, Sport, T Talk, Gewalt

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Bibliographie: Karkazis, Katrina/Jordan-Young, Rebecca M.: The Powers of Testosterone: Obscuring Race and Regional Bias in the Regulation of Women Athletes, FZG – Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien, 2019, S. 83-120. https://doi.org/10.3224/fzg.v25i1.05


Literaturhinweise