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„No Lady need apply“ oder „Im Rock kann man sich der Pedale nicht bedienen“. Organistinnen auf dem Weg der Professionalisierung

Freia Hoffmann, Christine Fornoff

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Basierend auf den Forschungen des Sophie Drinker Instituts für das Online-Lexikon „Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts“ (seit 2006) und mit Hilfe vorliegender regionaler Untersuchungen wird ein erster Überblick über die Kultur- und Professionalisierungsgeschichte der Organistin gegeben: deutschsprachiger Raum, französische Schweiz, Frankreich und England. Kriterien der Professionalisierung waren der Zugang zum Instrument (Frage der ‚Schicklichkeit‘), private und institutionelle Ausbildung, Probespiele, Anstellungen, Bezahlung, Umfang der Dienstverpflichtungen und die Verbindung mit Dirigententätigkeit. Baugeschichtliche Besonderheiten (zeitweiliges Fehlen von Pedalregistern) und das Spannungsverhältnis zwischen künstlerischer Tätigkeit und „anspruchslosem“ Gemeindedienst haben dazu beigetragen, Frauen den Weg an die Orgel zu erleichtern oder auch zu erschweren.

Schlagwörter: Organistinnen, Professionalisierung, Instrumentalausbildung, Sophie Drinker Institut, Lexikon Europäische Instrumentalistinnen.

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„No Lady need apply“ or „Im Rock kann man sich der Pedale nicht bedienen“. Female organists on the way of professionalization

Abstract

Based on the research of the Sophie Drinker Institute for the online encyclopedia “Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts” (since 2006) and available regional surveys, a first overview of the female organists’ history of professionalization and of civilization can be given in the German-speaking area, the French-speaking Switzerland, France and England. The essential criterions for the professionalization have been: access to the instrument (issue of ‚decency‘), private and institutional education, proceedings of application, employment, payment, the scale of the engagements and the combination with the function of conductor. Structural characteristics in history (for instance temporary missing of pedalboard) and the tension between artistic occupation and ‚trivial‘ community service have been contributed to either relieve or complicate women’s access to the organ.

Keywords: Female organists, professionalization, instrumental education, Sophie Drinker Institut, Lexikon Europäische Instrumentalistinnen.


Literaturhinweise