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Power distribution in ambiguous times: The effects of the financial crisis on executive decision-making in Germany and Spain

Julia Fleischer, Salvador Parrado

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Abstract


Abstract

This article examines the dynamics of executive decision-making in Germany and Spain during the global financial and economic crisis between 2008 and 2009. It applies the power-distributional approach and argues that distinct features of the institutional context affect the institutionalisation of decision-making arrangements during crises. In particular, it examines how the principles structuring cabinet and the nexus between the executive and the legislative influence the change or inertia of arrangements for executive decision-making. The comparative analysis reveals that both countries experienced a centralisation of executive decisionmaking, albeit less in Germany than in Spain. These differences are caused by the institutional setting of both countries constraining the Chancellor’s authority in Germany and permitting the dominance of the Spanish Prime Minister (PM) in cabinet. Furthermore, the relationships between the executive and the legislative obstruct a strong centralisation of executive decision-making in Germany, also because party-political actors are aligned to compromises in the executive, and facilitate a centralisation of executive decision-making in Spain, supported by extraordinary law-making procedures which have been applied in order to circumvent parliamentary and thus party-political debates.

Keywords: Coordination, Ministerial bureaucracy, Economic and financial crisis, New institutionalism, Policy advice

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Machtarithmetik in unsicheren Zeiten. Die Auswirkungen der Finanzkrise auf exekutive Entscheidungsprozesse in Deutschland und Spanien

Zusammenfassung

Der Beitrag analysiert Dynamiken exekutiver Entscheidungsprozesse während der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise in der deutschen und spanischen Regierungsorganisation in 2008 und 2009. Dem powerdistributional Ansatz folgend wird argumentiert, dass Merkmale des institutionellen Kontextes die Institutionalisierung der exekutiven Entscheidungsfindung während der Krise beeinflussen. In diesem Artikel werden insbesondere die Effekte der konstitutionellen Entscheidungsprinzipien im Kabinett sowie der Beziehungen zwischen Exekutive und Legislative auf exekutive Entscheidungsprozesse untersucht. Die vergleichende Analyse zeigt, dass in beiden Ländern die exekutive Entscheidungsfindung zentralisiert wurde, wenngleich in der deutschen Exekutive weniger intensiv als in der spanischen Regierungsorganisation. Diese Unterschiede lassen sich durch die institutionellen Rahmenbedingungen beider Länder erklären, die die Autorität der deutschen Bundeskanzlerin beschränken und die Dominanz des spanischen Premierministers (PM) fördern. Darüber hinaus beschränken die Beziehungen zwischen Exekutive und Legislative in Deutschland eine starke Zentralisierung exekutiver Entscheidungsprozesse, auch da parteipolitische Akteure an Entscheidungskompromissen in der Ministerialverwaltung teilhaben, während diese Beziehungen in Spanien eine Zentralisierung der Entscheidungsfindung eröffnen, unterstützt durch außerordentliche Rechtsverfahren, die während der Krise angewendet werden und parlamentarische sowie parteipolitische Auseinandersetzungen einschränken.

Schlagworte: Koordination, Ministerialverwaltung, Wirtschafts- und Finanzkrise, Neo-Institutionalismus, Politikberatung

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Bibliographie: Fleischer, Julia/Parrado, Salvador: Power distribution in ambiguous times: The effects of the financial crisis on executive decision-making in Germany and Spain, dms – der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, 2-2010, S. 361-376. https://doi.org/10.3224/dms.v3i2.06

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Literaturhinweise