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Der Rechtsweg als Instrument zur Verhinderung öffentlicher Projekte? Zur Rolle des Bundesverwaltungsgerichts bei staatlichen Infrastrukturvorhaben / The legal recourse as an instrument preventing public projects? On the role of the Federal Administrative Court in state infrastructure plans

Thorsten Winkelmann, Erwin Fellner

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Abstract


Leseprobe

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Zusammenfassung

Die Auseinandersetzungen um die Bereitstellung staatlicher Infrastrukturen verlagern sich zunehmend in die Gerichtssäle, obwohl die Rechtsprechung den Behörden bei der Erstellung öffentlicher Vorhaben hinsichtlich Art, Lage, Dimensionierung und Ausstattung einen breiten Beurteilungsspielraum einräumt. Trotz dieser richterlichen Selbstbeschränkung und der erheblichen Kostenrisiken, die mit den Klagen verbunden sind, gehen Bürger häufig in Zusammenarbeit mit Umweltverbänden gegen staatliche Infrastrukturprojekte gerichtlich vor. Anhand einer systematischen Auswertung sämtlicher beim Bundesverwaltungsgericht im Zeitraum von 2015 bis 2022 eingereichten Klagen zur Umweltverträglichkeit von öffentlichen Projekten lassen sich mindestens drei Konsequenzen identifizieren: Erstens weist das Gericht weitgehende Regelverstöße nach, die bis zur Feststellung der Rechtswidrigkeit und der Nichtvollziehbarkeit des Vorhabens reichen. Hieraus ergeben sich – zweitens – weitergehende bauliche, gestalterische und technische Auflagen, aus denen ‒ drittens ‒ Kosten- und Terminüberschreitungen resultieren.

Schlagworte: Umweltverträglichkeit, Bundesverwaltungsgericht, Infrastruktur, Verbandsklage

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The legal recourse as an instrument preventing public projects? On the role of the Federal Administrative Court in state infrastructure plans

Abstract

The disputes surrounding the provision of state infrastructure have increasingly found their way into the courts, despite the judiciary’s willingness to grant authorities a significant degree of discretion when it comes to the nature, location, sizing, and equipment of public projects. Despite this self-restraint by the judiciary and the significant financial risks associated with lawsuits, citizens often, in collaboration with environmental organizations, litigate against state infrastructure projects. Through a systematic analysis of all lawsuits filed at the Federal Administrative Court between 2015 and 2022 concerning the environmental compatibility of public projects, at least three consequences can be identified: First, the court identifies extensive violations of regulations, ranging from the determination of unlawfulness to the suspension of the project’s execution. Second, these findings often necessitate additional construction, design, and technical requirements which then in turn result in the third consequence, cost and schedule overruns.

Keywords: environmental sustainability, German federal administrative court, infrastructure, representative action, protests

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Bibliographie: Winkelmann, Thorsten & Fellner, Erwin (2023). Der Rechtsweg als Instrument zur Verhinderung öffentlicher Projekte? Zur Rolle des Bundesverwaltungsgerichts bei staatlichen Infrastrukturvorhaben. dms – der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, 16(2-2023), 362-379.
https://doi.org/10.3224/dms.v16i2.04

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Literaturhinweise