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Trade-offs zwischen Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik – Policy-Präferenzen von Landesregierungen im Vergleich / Trade-offs Between Labour Market Policy and Economic Policy – A Comparison of Policy Preferences of State-level Governments in Germany

Alexander Berzel

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Abstract


Zusammenfassung

Komplexe Problemstellungen erfordern häufig Aktivitäten nicht nur in einem, sondern in mehreren Politikfeldern. Gleichzeitig ist das Policy-Making zwischen einzelnen Politikfeldern konfliktbelastet. In dem Beitrag geht es deshalb darum, anhand der beiden Politikfelder Arbeitsmarkt- und regionale Wirtschaftspolitik zu klären, welche unterschiedlichen Präferenzen Landesregierungen zwischen zwei Politikfeldern wieso entwickeln. Als Annäherung wird die Mittelzuweisung der Länder beim Europäischen Sozialfonds (ESF) – als Proxy für Arbeitsmarktpolitik – und beim Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) – für Wirtschaftspolitik – analysiert. Im Ergebnis zeigen sich deutliche Varianzen zwischen den Ländern, deren Bestimmungsfaktoren mittels Qualitative Comparative Analysis (QCA) untersucht werden. Insbesondere zwei Erkenntnisse sind hervorzuheben: (1) Hoher arbeitsmarktbezogener Problembedarf impliziert keine höheren Arbeitsmarktinvestitionen, da er meist mit geringer Innovationsfähigkeit einhergeht. Die regionalwirtschaftlichen Problembedarfe scheinen wichtiger als die individuell-arbeitsmarktbezogenen – die Problembedarfe eines Politikfelds überstimmen die Bedarfe eines anderen. (2) Für verstärkte Arbeitsmarktinvestitionen stellen Handlungsspielräume (hier: geringer arbeitsmarktbezogener Problembedarf kombiniert mit einem eigenständigen Arbeitsministerium) eine wichtige Voraussetzung dar.

Schlagworte: Policy-Analyse; Ländervergleich; QCA; Trade-offs zwischen Politikfeldern

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Trade-offs Between Labour Market Policy and Economic Policy – A Comparison of Policy Preferences of State-level Governments in Germany

Abstract

Wicked problems often require policy making activities not only in one but in several policy fields. Therefore, this paper analyses state-level governments’ preferences between the two policy fields of labour market and regional economic policy. As an approximation to the two policy fields, it uses the allocation of funds by the European Social Fund (ESF) – as a proxy for labour market policy – and by the European Regional Development Fund (ERDF) – for economic policy. The results show clear variances. In a second step, their determinants are examined by means of Qualitative Comparative Analysis (QCA). Two findings in particular are worth highlighting: (1) The QCA indicates that the need of one policy field (regional economic policy) overrides the need of another (labour market policy). (2) In opposite, for increased labour market investments, policy discretion (here: low labour market-related need combined with an independent Ministry of Labour) is an important prerequisite.

Key words: Policy-Analysis; State-level comparison; QCA; Trade-offs between policy fields

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Bibliographie: Berzel, A. (2019). Trade-offs zwischen Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik – Policy-Präferenzen von Landesregierungen im Vergleich. dms – der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, 12(2-2019), 434-463. https://doi.org/10.3224/dms.v12i2.13

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Literaturhinweise