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Performanzsteigerung durch Selektivität? Erwartbare Effekte von Forschungsevaluationen an deutschen Universitäten im Lichte internationaler Erfahrungen

Stefan Lange, Jochen Gläser

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Abstract


Zusammenfassung

Während der vergangenen drei Jahrzehnte hat sich die Bewertung der Performanz öffentlich alimentierter Forschung zu einem wichtigen Thema der Wissenschaftspolitik in den OECD-Ländern entwickelt. Viele Länder haben Forschungsevaluationssysteme eingeführt, um die Qualität der Forschungs-Outputs an ihren Universitäten zu messen, zu beurteilen und in Rangskalen zu listen. Die entsprechenden Entwicklungen in Deutschland sind durch einen späten Beginn und ausgeprägte föderale Fragmentierung gekennzeichnet. Der Beitrag beschreibt zunächst die jüngsten deutschen Ansätze zur Einführung mehrerer Forschungsevaluationssysteme auf verschiedenen Politikebenen. Danach werden die Vorreiter-Evaluationssysteme Großbritanniens, der Niederlande und Australiens untersucht und mit Blick auf ihre Effekte auf Universitätsmanagement sowie Forschung und Lehre diskutiert. Dabei interessiert insbesondere die Frage, inwiefern intendierte und nicht-intendierte Effekte dieser Evaluationssysteme für die Einführung und aktuelle Entwicklung der deutschen Ansätze instruktiv sind. Es zeigt sich, dass die deutschen Systeme der Evaluation von Forschungsperformanz zahlreiche Ähnlichkeiten mit denen der Vorreiter-Länder haben und vor allem von den negativen und nicht-intendierten Effekten lernen können, die sich dort in einer über zwanzigjährigen Evaluationspraxis und deren Folgen gezeigt haben.

Schlagworte: Evaluation, Governance, Forschungsfinanzierung, Wissenschaftspolitik, Hochschulsysteme

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Performance by Selectivity? On Foreseeable Effects of Research Evaluations at German Universities in the Light of International Experiences

Abstract

During the past three decades the performance assessment of state-financed research has become a major issue of science policies in OECD countries. Accordingly, many countries started to introduce research evaluation systems (RES) to assess and reward the performance of research in their universities. Germany is a latecomer in this respect. Owing to its federal constitution, a multitude of RES has emerged. This article aims at drawing conclusions about likely intended and unintended effects of the recently introduced German RES from an analysis of first-mover-RES in Great Britain, the Netherlands, and Australia. The article describes recent German attempts to establish several RES at different policy levels, and summarizes effects of the British, Dutch and Australian RES on university management as well as teaching and research. It turns out that German RES bear certain similarities with the first-mover-systems, which enables conclusions concerning the likelihood of negative effects which have shown up in more than twenty years of evaluations abroad.

Keywords: Evaluation, Governance, Research Funding, Science Policy, Higher Education Systems

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Bibliographie: Lange, Stefan/Gläser, Jochen: Performanzsteigerung durch Selektivität? Erwartbare Effekte von Forschungsevaluationen an deutschen Universitäten im Lichte internationaler Erfahrungen, dms – der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, 2-2009, S. 411-432.
https://doi.org/10.3224/dms.v2i2.09

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Literaturhinweise