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Örtliche Familienpolitik – warum und wie?

Annett Schultz, Klaus Peter Strohmeier, Holger Wunderlich

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Abstract


Zusammenfassung

In Deutschland hat der Geburtenrückgang der 1960er und 1970er Jahre erst Ende des letzten Jahrzehnts der staatlichen Familienpolitik Prominenz und neuen Schub gegeben. Familienpolitik in Deutsch¬land am Anfang des 21. Jahrhunderts versteht sich als Bevölkerungspolitik, die bezweckt, mit verbesserter Vereinbarkeit von Beruf und Familie das Ausmaß an Kinderlosigkeit zu senken und die Geburtenzahlen zu heben. Diese Ausrichtung orientiert sich an den Bedarfen von Mittelschichtfamilien, und sie fokussiert quantitative Aspekte der Leistung von Familien für die Gesellschaft. Tatsächlich gibt es in den Städten und Gemeinden aber eine Vielfalt von Lebenslagen der Familien mit unterschiedlichen Gefährdungen von Qualitäten der Entwicklung von Kindern, die nach differenzierten und integrativen örtlichen Politikansätzen unter Einbeziehung der Wirtschaft und zivilgesellschaftlicher Akteure verlangt. Örtliche Familienpolitik ist Investition in die nachwachsende Generation. Um passgenaue Lösungen für unterschiedliche Problemlagen entwickeln zu können, braucht es gute Informationsgrundlagen, die eine kommunale Familienberichterstattung schafft. Es braucht Zuständigkeiten für Familie in den Kommunen und die Beteiligung der Familien „vor Ort“. Wirksame örtliche Familienpolitik integriert Aktivitäten unterschiedlicher individueller und korporativer Akteure, die geeignet sind, die Leistungen der Familien umfassend zu unterstützen. „Mehr Kinder“ ist nicht genug.

Schlagworte: Demografie, Familie, Familienpolitik, Kommune, Interventionsformen

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Local family policy – why and how?

Abstract

The declining birth rates of the 1960s and 1970s have (only in the late 1990s) given new impetus to national family policies. At the beginning of the 21st century Family policy in Germany is factually population policy which, by means of improving the combination of job life and family life, is attempting to reduce the amount of childlessness and to increase fertility. This orientation follows the needs of middle-class families, and focuses on the quantitative aspects of family functioning in society. In fact, however, within each individual city, there is a multitude of conditions of family life, each involving different risks for the quality of child development, demanding differential, integrative local family policies, also involving the economy and civil society. Local family policy is an investment into coming generations. Family policy has to be well informed (through local family reports) to develop adequate solutions to different problems, responsibilities for family affairs on the local level must be integrated, and families must have a chance to participate. Effective local family policy has to integrate the actions of individual and corporate actors, which support families functioning in a comprehensive way. „More children” is not enough.

Keywords: demography, family, family policy, local authority, intervention

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Bibliographie: Schultz, Annett/Strohmeier, Klaus Peter/Wunderlich, Holger: Örtliche Familienpolitik – warum und wie?, dms – der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, 1-2009, S. 185-206.
https://doi.org/10.3224/dms.v2i1.10

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Literaturhinweise