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Das Politikfeld als analytische Kategorie

Marian Döhler

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Abstract


Zusammenfassung

Bisher sind kaum Bemühungen unternommen worden, um den häufig verwendeten Begriff des „Politikfeldes“ zu klären. In diese Lücke stoßen die hier präsentierten Überlegungen mit dem Ziel, eine konzeptionelle Variante zu entwickeln, die erstens die Merkmale von Politikfeldern beschreibt, zweitens Wirkungsvermutungen für die Ebene handelnder Akteure generieren hilft und drittens Indikatoren für den Wandel von Politikfeldern liefert. Dazu werden die wichtigsten Konzepte vorgestellt, die die Entstehung und Wirkung von sektoralen Handlungszusammenhängen beschreiben. Daraus werden die vier Dimensionen Policies, Institutionen, Akteurkonstellationen und Leitbilder abgeleitet, die als konstitutive Merkmale eines Politikfeldes gelten können. Deren Genese lässt sich als funktionale Ausdifferenzierung dieser vier Dimensionen begreifen, die sich zu einem abgegrenzten Handlungsfeld mit relativer politischer Autonomie gegenüber der Umwelt verdichten. Dass die Grenzen und die Binnenstruktur eines Politikfeldes dessen Wandel erklären können, wird anhand eines Vergleichs zwischen der Wissenschafts-, der Agrar- und der Gesundheitspolitik illustriert. Insbesondere die abnehmende Autonomie nach außen sowie die Heterogenisierung der internen Akteurkonstellation erweisen sich als tragfähige Erklärungsfaktoren für den Wandel von Politikfeldern.

Schlagworte: Politikfelder, Genese, Effekte, Wandel

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The Policy Field as Analytical Category

Abstract

Concepts referring to sectoral policy subsystems are abundant. However, few efforts are made to clarify the frequently used term “policy field”. This paper is determined to move this notion into a more analytical direction. The central aim is to substantiate the dimensions of policy fields, their presumed effects on policy actors, and to provide an explanatory framework for stability or change. Therefore, concepts such as iron triangles and policy networks are reconsidered in order to specify the essential dimensions of policy fields. Policy fields emerge if a group of strategic actors who face a new problem generate a semi-autonomous sphere of interaction. The policy field is completed if a specific institutional setting and a set of policy ideas are added. This process is based on functional differentiation and politicization. Finally, a comparison of science, agricultural, and health policy is used to illustrate how stability and change of policy fields could be explained. Especially the perforation of policy boundaries, which allows external interests to gain influence, and a destabilization of previously homogeneous coalitions prove to be crucial variables.

Keywords: Policy fields, formation, effects, change

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Bibliographie: Döhler, Marian: Das Politikfeld als analytische Kategorie, dms, 1-2015, S. 51-69.
https://doi.org/10.3224/dms.v8i1.19110

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Literaturhinweise