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Perspektiven von Jugendlichen auf die gesellschaftliche und persönlicheZukunft

Sabine Maschke, Ludwig Stecher

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Abstract


Zusammenfassung

Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den Perspektiven von Jugendlichen auf die eigene Zukunft und auf die Zukunft der Gesellschaft als Ganzer. Diese Perspektiven sind Teil des jugendlichen Identitätsfindungsprozesses. Auf der Basis der Arbeiten von Bourdieu und anderen AutorInnen gehen wir davon aus, dass die Tatsache, optimistisch in die Zukunft zu blicken von den Ressourcen – den ökonomischen, Bildungs- und biografischen Bewältigungsressourcen – abhängt, über die der Einzelne verfügt. Anhand der Daten ausgewählter Shell-Jugendstudien (1981 bis 2006), die jeweils die Alterspanne zwischen 15 und 24 Jahren umfassen, zeigen die Befunde, dass Jugendliche mit niedrigem ökonomischen und Bildungskapital weniger optimistisch in die gesellschaftliche wie in die eigene Zukunft blicken. Gesellschaftliche Entwicklungen, vor denen die meisten Jugendlichen in diesem Zusammenhang Angst haben, sind der wirtschaftliche Abschwung und die drohende Arbeitslosigkeit, gefolgt von Umweltverschmutzung und Terror. Auf der anderen Seite können wir zeigen, dass Jugendliche mit hohen biografischen Bewältigungsressourcen, die sich gut vorbereitet für die Herausforderungen der Zukunft sehen und einen klaren Lebensplan haben, deutlich optimistischer in die gesellschaftliche und die eigene Zukunft blicken als Gleichaltrige mit geringeren biografischen Ressourcen.

Schlagworte: Zukunftsperspektiven, biografische Ressourcen, Identitätsbildung

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Abstract

This article focuses on adolescents’ perspectives on the future of society and on the future of their own life within society. These perspectives are a framing part of identity formation process during adolescence. According to Bourdieu and other authors, we assumed that an adolescent’s optimistic view depends on the resources – economic, educational and biographical resources – he or she can access to. Based on data of selected Shell-Youth-Studies (1981 to 2006), which encompass 15 to 24 year-old adolescents results, show on the one hand that adolescents with low economic and educational capital are less optimistic regarding the future of society and regarding their own success in later life. Societal developments most of them are afraid of are the economic upswing and the loss of jobs, followed by pollution and terror. On the other hand we can show that adolescents with high biographical resources – thinking that they are well trained for challenges in future and having a clear plan of their future live – are much more optimistic according to societal and their own live than peers with low biographical resources.

Keywords: perspectives on future, biographical resources, identity formation process


Literaturhinweise