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Interethnische Freundschaften, interethnische Partnerschaften und soziale Integration

Sonja Haug

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Der Beitrag befasst sich mit interethnischen Beziehungen als Indikator der sozialen Integration. Theoretischer Ansatzpunkt für die Erklärung der Freundes- und Partnerwahl sind Gelegenheitsstrukturen, Ressourcenausstattung und ethnische Präferenzen. Datenbasis ist der Integrationssurvey des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, eine Befragung von 18- 30-Jährigen mit deutscher, italienischer und türkischer Abstammung sowie das Sozio-ökonomische Panel. Mit Methoden der Netzwerkanalyse werden interethnische Freundschaften und die ethnische Homogenität der Freundesnetzwerke untersucht. Generell haben Italienischstämmige häufiger als Türkischstämmige deutsche Freunde. Deutsch-Italiener haben häufiger Freundschaftsbeziehungen zu Deutschen als Deutsch-Türken; sie weisen ein hohes aufnahmelandspezifisches soziales Kapital und ein hohes Ausmaß sozialer Integration auf. Die Untersuchung der Partnerschaften zeigt, dass anhand der zunehmenden deutsch-türkischen Eheschließungen die interethnische Partnerwahl überschätzt wird. Im Gegensatz zu Deutsch-Italienern erweist sich die Partnerwahl von Türken und Deutsch-Türken in der Regel als intraethnisch. Eine Erklärung für Unterschiede zwischen Deutsch-Italienern und Deutsch-Türken könnte der intergenerationale Ressourcentransfer sein.

Schlagwörter: Migranten, Integration, soziale Netzwerke, Freundschaft, Partnerschaft


Literaturhinweise