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„Oral History takes place“. Über ortbezogenes Spurenlesen DDR-bezogener Grenzerinnerungen

Ralf Leipold

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Abstract


Zusammenfassung

Als einer Teildisziplin der Geschichtswissenschaft kommt der Oral History gemeinhin die Aufgabe zu, mit der „Zeit zu rechnen“, insofern Erzählungen über das Leben nicht selten nur zeitlich rückgebunden werden. Der folgende Beitrag versucht diese Ansicht einmal gänzlich umzudrehen, indem davon ausgegangen wird, dass Oral History und deren Untersuchungsgegenstände nicht nur zeitlichen Direktiven gehorchen und derart untersuchbar scheinen, als mündlich dargebotene Geschichte immer auch und vor allem in räumlicher Hinsicht „stattfindet“. Hiernach avanciert nicht nur die gelebte Biographie zur raumgewordenen Lebensgeschichte, mithin zur gelebten Geographie, zum persönlichen Schauplatz der Geschichte, als vielmehr auch der im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehende lebensgeschichtliche Erzähler sich über den Zeitzeugen hinaus ferner als Ortszeuge offenbart. Dass erzählte Lebensgeschichten neben ihrer Zeitgebundenheit immer auch eine Ortsgebundenheit aufweisen, wird nachfolgend zur Grundmaxime erklärt und am Topos der Spur und des Spurenlesens theoretisch wie methodisch genauer nachvollzogen. Schlussendlich wird an der Lebensgeschichte Karl Westhäusers fallbeispielhaft zu zeigen sein, welche empirischen Potenziale und Erträge eine Suche nach ortsbezogenen Erinnerungsspuren mit sich führen kann, um – im eigenen Fall – verborgenen DDR-Grenzerinnerungen auf die Spur zu kommen.

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Bibliographie: Leipold, Ralf: „Oral History takes place“. Über ortbezogenes Spurenlesen DDR-bezogener Grenzerinnerungen, BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, 1-2020, S. 89-103. https://doi.org/10.3224/bios.v33i1.05

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Literaturhinweise