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Junge Menschen im Fokus des Staatssicherheitsdienstes der DDR. Stasi-Kontakte aus der Sicht von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Peter Rieker

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Abstract


Zusammenfassung

Für den Staatssicherheitsdienst der DDR (Stasi) wurden auch Heranwachsende als Inoffizielle Mitarbeiter*innen (IM) rekrutiert. Untersuchungen zu den Entscheidungen dieser jungen Menschen, für die Stasi zu arbeiten, und zu dieser Tätigkeit beziehen sich überwiegend auf die Auswertung von Akten der Stasi. Darüber, wie Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene die Kontaktaufnahme erlebten und welche Bedeutung der Kontakt zur Stasi aus ihrer Perspektive hatte, weiß man bislang wenig. Im vorliegenden Beitrag werden Ergebnisse einer Untersuchung vorgestellt, für die Interviews mit Personen ausgewertet wurden, die als Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in der DDR durch die Stasi kontaktiert worden waren. Auf dieser Grundlage können einige Besonderheiten dieser Kontakte rekonstruiert und mit den verschiedenen Bedingungen, unter denen diese Kontaktaufnahme stattfand, in Verbindung gebracht werden. Als relevant erweist sich für die Betroffenen dabei einerseits eine grundlegende Ungewissheit hinsichtlich derjenigen, die sie damals angesprochen haben, und hinsichtlich deren Motive. Andererseits werden Stasi-Kontakte vor allem von den damals Jüngeren verschiedentlich in Verquickung mit der eigenen Familie erlebt, was zu zusätzlichen Unklarheiten beitragen kann. Unterschiedliche Erlebnisweisen lassen sich zudem mit dem Alter, in dem die Betroffenen durch die Stasi kontaktiert worden sind, in Verbindung bringen. Abschließend wird das Verhältnis des subjektiven Erlebens der Betroffenen zu den Stasi-Akten reflektiert.

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Bibliographie: Rieker, Peter: Junge Menschen im Fokus des Staatssicherheitsdienstes der DDR. Stasi-Kontakte aus der Sicht von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, 1-2020, S. 70-88. https://doi.org/10.3224/bios.v33i1.04

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Literaturhinweise