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Vom Glück der Berufung. „Glück“ als Topos in Berufsbiographien des wissenschaftlichen Nachwuchses

Caroline Richter

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Abstract


Zusammenfassung

(Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verweisen im Zusammenhang mit ihrer beruflichen Laufbahn häufig auf Glück. Diese empirische Beobachtung aus einem Forschungsprojekt greift der Beitrag auf und fragt nach dem Warum. Er zeigt, ausgehend von der empirischen Verwendung des Begriffs Glück, wie die im Projekt Befragten die Entwicklung ihrer Laufbahn als biographische Folge eines Einflusses durch die Universität und die Professorenschaft einordnen. Die Analyse von Facetten des kommunikativen Einsatzes von Glück als biographischem Topos legt offen, dass es – entgegen der etablierten Interpretation von Webers „hasard“ als Zufall – unzureichend ist, „Glück“ in seinen verschiedenen kommunikativen Verwendungen in biographischen Selbstentwürfen von (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ausschließlich mit „Zufall“ gleichzusetzen. Vielmehr muss die Nutzung dieses Topos als Ausdruck der Unberechenbarkeit und Personenabhängigkeit gesehen werden, die für die Universität als Expertenorganisation im Spannungsfeld zwischen konservativem, meritokratischem Prinzip einerseits und unternehmerischem Wandel andererseits konstitutiv ist.

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Bibliographie: Richter, Caroline: Vom Glück der Berufung. „Glück“ als Topos in Berufsbiographien des wissenschaftlichen Nachwuchses, BIOS, 1-2016, S. 47-66. https://doi.org/10.3224/bios.v29i1.04


Literaturhinweise