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Ich-Narration und Mikrogedächtnis. Die Lebenserzählung eines in Österreich verbliebenen polnischen KZ-Häftlings

Andreas Schmoller

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Abstract


Zusammenfassung

Der vorliegende Beitrag fokussiert auf die komplexe Beziehung eines KZ-Überlebenden zu jenem Ort, in dem er zugleich als KZ-Häftling inhaftiert war und daran anschließend mehrere Jahrzehnte dort auch gelebt hat. Diese lebensgeschichtliche Besonderheit bietet sich an, anhand der konkreten lebensgeschichtlichen Erzählung des Betroffenen die diversen Schichtungen des lokalen Gedächtnisses des Konzentrationslagers, wie sie sich bereits mit dem Zeitpunkt der Befreiung des Lagers 1945 zu formieren begonnen haben, zu erörtern. Dies geschieht, indem die Lebenserzählung als Dokument einer stets neu sicherzustellenden persönlichen Ich-Identität gelesen und interpretiert wird, die insbesondere aus einer Integrationsgeschichte besteht, in der die Zugehörigkeit zum Ort Ziel und Hindernis zugleich ist. Was auf den ersten Blick eine von vielen Erzählungen über Widerstand, Verfolgung, KZ-Haft und schwieriger Rückkehr in ein normales Leben zu sein scheint, wird unter der hier vorgestellten Betrachtungsweise als Dialog mit den lokalen Gedächtnisregistern erkennbar.

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Bibliographie: Schmoller, Andreas: Ich-Narration und Mikrogedächtnis. Die Lebenserzählung eines in Österreich verbliebenen polnischen KZ-Häftlings, BIOS, 1-2013, S. 110-128. http://dx.doi.org/10.3224/bios.v26i1.16898


Literaturhinweise