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Zur Rekonstruktion autobiographischer Quellen in der qualitativen Biographieforschung Ein Analysemodell vor dem Hintergrund der Zeitschichten-Theorie von Reinhart Koselleck

Frank Hager

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Abstract


Zusammenfassung

Der vorliegende Beitrag basiert auf methodischen Vorüberlegungen zur Rekonstruktion des autobiographischen Teils des Nachlasses Hans Hubert von Rankes (1902-1978). Diskutiert werden, neben generellen erkenntnistheoretischen Problemen bei der Verwendung von subjektiven Erinnerungszeugnissen im Forschungsprozess, insbesondere die Möglichkeiten einer Erweiterung des vorhandenen methodischen Instrumentariums im Rahmen qualitativer Analyse. Dabei wird dem Ansatz, autobiographische Quellen mit einem sozialkommunikativen Zugriff in die historische Forschungspraxis zu integrieren, besondere Bedeutung zugemessen. Im Rahmen dieses Beitrags wird der Versuch unternommen, diese zunächst fallspezifischen Überlegungen in ein allgemeines Modell zu überführen, das dann über den ursprünglichen Anlass hinaus den Forschungsprozess auf der Basis eines genuin geschichtswissenschaftlichen Ansatzes strukturieren könnte. Die Herleitung des Analyserasters erfolgt aus dem Zeitschichten-Theorem von Reinhart Koselleck. Gezeigt wird, dass ein solches, an dem Paradigma der Erfahrungsschichtung ausgerichtetes Modell in der Lage ist, die Verflechtungen von Schreibgegenwart, erlebter und erinnerter Vergangenheit, für den Forschungsprozess zu rekonstruieren.


Literaturhinweise