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Biographie und vorzeitige Vertragslösung. Erkenntnisse über die Entwicklungsgeschichte der Betroffenen

Sebastian Klaus

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Abstract


Zusammenfassung

Die Berufsausbildung gilt in Deutschland als Instanz der Sozialisation, Persönlichkeitsentwicklung und Statuszuweisung. Regelmäßig kommt es innerhalb des Berufsbildungssystems zu dem Phänomen, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihr Ausbildungsverhältnis vorzeitig ohne Titelerwerb beenden (müssen). Eine Begrenzung auf spezifische Milieus oder Randbereiche der Gesellschaft herrscht nicht vor.In der zugrunde liegenden Untersuchung wurde das Phänomen der vorzeitigen Vertragslösung erstmals aus biographieanalytischer Perspektive betrachtet. Dadurch war es möglich, das Ereignis des beruflichen Scheiterns in den Kontext der vorberuflichen Sozialisation und der Wechselwirkungen mit anderen relevanten Lebensbereichen zu setzen. Darüber hinaus konnte ein expliziter Fokus auf die berufliche und biographische Neuorientierung nach der vorzeitigen Vertragslösung gesetzt und das Phänomen in seinen längerfristigen Auswirkungen auf die Biographien der Betroffenen beleuchtet werden. Auf Basis der theoriebildenden Kraft und der prozessualen Orientierung der Biographieanalyse, wurde, begründet auf der Datenbasis, ein generalisierungsfähiger Prozess vorgefunden und ausgearbeitet, der die Entwicklungsgeschichte der Personen mit vorzeitiger Vertragslösung dokumentiert. Dieser Beitrag stellt den Forschungsstand, die empirische Erhebung und die Ergebnisse vor. Die Ergebnisse werden dargestellt in einem theoretischen Gerüst des vorgefundenen generalisierungsfähigen Prozesses, strukturiert in relevante Teilprozesse und deren Variationen.


Literaturhinweise