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‚Krisen‘ und ‚Verschwörungstheorien‘ in Zeiten der Corona-Pandemie. Wissenssoziologische Analysen

Sebastian Klimasch

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Abstract


Zusammenfassung

In Zeiten der Corona-Pandemie dominieren Krisendiagnosen das Tagesgeschäft. Zu deren zentralen Bezugspunkten zählen neben (den Folgen) der Pandemiebekämpfung im engeren Sinne vor allem sogenannte Verschwörungstheorien und Verschwörungstheoretiker*innen. Zum einen mehren sich angesichts der von den „Querdenker*innen“ initiierten „Hygiene-Demonstrationen“ Krisendiagnosen, die in der gegenwärtigen Protestpraxis den vorläufigen Höhepunkt eines demokratiezersetzenden „postfaktischen Zeitalters“ sehen. Zum anderen werden die Gründe für diesen vermeintlichen Popularitätszuwachs von Verschwörungstheorien ihrerseits in der Krisenhaftigkeit der Pandemie verortet. Das Moment der Krisenhaftigkeit wird also regelmäßig sowohl als Ursache wie auch als Folge von Verschwörungstheorien verhandelt. Der vorliegende Beitrag gewinnt sein Untersuchungsinteresse aus dieser prominenten diskursiven Verknüpfung von subjektiven und gesellschaftlichen Krisen einerseits sowie Verschwörungstheorien andererseits. Aus der Perspektive einer phänomenologisch-fundierten Wissenssoziologie will er auf eine theoretisch-konzeptionelle Alternative zur bislang öffentlich dominierenden Bestimmung dieses nicht nur gegenwärtig kulturbedeutsamen Phänomenbestands verweisen.

Schlagwörter: Krise; Verschwörungstheorien; Phänomenologie; Konstruktivismus

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Bibliographie: Klimasch, Sebastian: ‚Krisen‘ und ‚Verschwörungstheorien‘ in Zeiten der Corona-Pandemie. Wissenssoziologische Analysen, Soziologiemagazin, 1-2021, S. 65-89. https://doi.org/10.3224/soz.v14i1.05


Literaturhinweise