Open Access Freier Zugang (Open Access)  Eingeschränkter Zugriff Zugang für Abonnent*innen

Echokammer extrem? Symbolische Grenzziehungen in der Telegramgruppe von Attila Hildmann

Annika Becker, Amina Ljajic, Simon Schwarz

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Basierend auf einer internetethnografischen Untersuchung werden in diesem Beitrag symbolische Grenzziehungen in der Telegramgruppe DEMOKRATENCHAT beziehungsweise FREIHEITS-CHAT dargestellt. Neben unauffälligen Beiträgen ließen sich darin zum Beobachtungszeitpunkt auch extremistische sowie antisemitische Inhalte beobachten und Trollnachrichten ausmachen. Ziel ist es, mithilfe des Konzepts symbolischer Grenzziehungen von Michèle Lamont herauszuarbeiten, wie in der Chatgruppe Grenzziehungen vollzogen werden. Auf dieser Grundlage soll untersucht werden, ob es sich bei derartigen Telegramgruppen um Echokammern handelt: digitale Räume, in denen im Innern vorhandene Meinungen verstärkt werden. Die kommunikativen Praktiken in der Chatgruppe sind chaotisch und jede Nachricht konkurriert mit anderen Beiträgen um Sichtbarkeit. Symbolische Grenzziehungen finden unter anderem als Reaktion auf verschwörungstheoretisch besetzte Buzzwords statt. Der Gründer der Chatgruppe, Attila Hildmann, steht als autoritärer „Agitator“ im Mittelpunkt der kommunikativen Praktiken und ist sowohl Objekt der Ablehnung als auch Identifizierung. Die Studie stellt heraus, dass die Chatgruppe deshalb keine Echokammer ist.

Schlagwörter: Echokammer; Telegram; Verschwörungstheorie; Symbolische Grenzziehungen

-----

Bibliographie: Becker, Annika/Ljajic, Amina/Schwarz, Simon: Echokammer extrem? Symbolische Grenzziehungen in der Telegramgruppe von Attila Hildmann, Soziologiemagazin, 1-2021, S. 7-25. https://doi.org/10.3224/soz.v14i1.02


Literaturhinweise