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Situativität, Kontext und Totalität als Spannungsfeld konkreter Soziologie

Robert Jende

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Abstract


Zusammenfassung

Will sich die soziologische Forschung konkret für die Mitgestaltung der Gesellschaft engagieren, so benötigt sie geeignete Strategien und Konzepte, um einen Zugang zur Praxis zu erlangen und eine transformierende Wirkung zu entfalten. Als dialektische Triade lässt sich die Heuristik von Situativität, Kontext und Totalität analytisch anwenden, um soziale Veränderungen wahrscheinlicher zu machen. Ein Kontext gibt die Regeln vor. Die Perspektive der Totalität fordert ein überschauendes Denken der Wirklichkeit und überschreitet die rekursive Programmierung von Denken und Handeln im Fliegenglas der sozialen Praxis. Eine spezifische Situation zeigt mit der zwischenmenschlichen Akteurskonstellation das Machbare in actu an. Für eine transformierende Praxis besteht die Aufgabe von Soziolog_innen darin, situationsadäquat zwischen determinierenden Faktoren eines Kontextes und denkbaren Möglichkeiten des Andersseins zu wechseln, um routinisierte Praktiken zu stören oder Veränderungen anzuregen. Der Clou besteht darin, gemeinsam mit den beteiligten Akteuren auf die Ziele und Sprache des Kontextes einzuwirken, um sowohl den Handlungshorizont als auch das Denken möglicher Zukünfte zu erweitern.

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Bibliographie: Jende, Robert: Situativität, Kontext und Totalität als Spannungsfeld konkreter Soziologie, Soziologiemagazin, 1-2015, S. 34-54. https://doi.org/10.3224/soz.v8i1.19013

Literaturhinweise