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Arbeit und Liebe. Wie die soziale Organisation der Geschlechterverhältnisse in beiden Bereichen zu Machtunterschieden zwischen Frauen und Männern führt

Antonia Kupfer

Volltext: PDF

Abstract


Leseprobe

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Zusammenfassung

Gegenstand dieses Beitrags ist die soziale Organisation der Geschlechterverhältnisse als Hierarchie zwischen Männern und Frauen vorwiegend in westlichen Ländern. Auf der Grundlage eines dualisierenden Denkmodells werden Frauen von Männern instrumentalisiert, ausgegrenzt und diskriminiert. Im Bereich der Arbeit manifestiert sich das in einer geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung, der Vergeschlechtlichung von Tätigkeiten und Berufen, einer gläsernen Decke für Frauen in höheren Erwerbspositionen und dem Gender Pay Gap. Die Ungleichverteilung der Reproduktionsarbeit bildet das Fundament für eine geschlechtsspezifische Anerkennungsstruktur, die Frauen auf den Bereich der Liebesbeziehungen als einen zentralen Ort der Herstellung ihres Selbstbildes verweist, während Männer dieses stärker in der Öffentlichkeit generieren. In Liebesbeziehungen dominiert das Ideal der Autonomie, welche Männer vor dem Hintergrund ihrer geringeren Belastung mit Reproduktionsarbeiten bevorzugt. Feministische Politikwissenschaft sollte weiterhin dualistische Denkmodelle hinterfragen und feministische Politik sollte geschlechtsspezifische Arbeitsteilung abbauen, um Machtunterschiede und soziale Ungleichheit zwischen Frauen und Männern zu beenden.

Schlagworte: Geschlechterverhältnisse, Macht, Arbeitsteilung, Anerkennung, Autonomie

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Work and Love. How the social organisation of gender relations in both areas leads to unequal power between women and men

Abstract

This paper deals with the social organization of gender relations as hierarchies between men and women mainly in western countries. Based on a dualistic model of thinking, women are instrumentalized, excluded and discriminated by men. In the area of work this is manifested in labour divisions between men and women, in gendered occupations and activities, a glass ceiling for women to prevent them moving into upper employment positions and the gender pay gap. Unequal distribution of reproductive and care labour is fundamental for gender specific structure of recognition that refers women more strongly to love relations as a place to generate self-perception, while men are more referred to the public as a space for self-perception. In love relations, the modern ideal of autonomy privileges men on the premise of their lower involvement in reproductive labour. Feminist political sciences should continue to question dualistic models of thinking and feminist politics should reduce gender specific labour divisions to end unequal power relations and social inequality between men and women.

Keywords: gender relations, power, division of labour, recognition, autonomy

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Bibliographie: Kupfer, Antonia: Arbeit und Liebe. Wie die soziale Organisation der Geschlechterverhältnisse in beiden Bereichen zu Machtunterschieden zwischen Frauen und Männern führt, Femina Politica, 1-2017, S. 103-117. https://doi.org/10.3224/feminapolitica.v26i1.07


Literaturhinweise