Jenseits von männlich und weiblich. Der Kampf um Geschlecht im Recht – mit dem Recht gegen das Recht?

Konstanze Plett

Abstract


Zusammenfassung

Der Aufsatz beschäftigt sich mit wichtigen Rechtskämpfen zu Geschlecht seit den 1950er Jahren und geht dabei außer auf die Gleichberechtigung der Geschlechter auf Homo-, Trans- und Intersexualität ein. Dabei zeigt sich, dass das gesetzgeberische „Top-down“ häufig erst durch ein individuelles „Bottom-up“ in Form der Inanspruchnahme der Gerichte bis hin zum Bundesverfassungsgericht erzwungen worden ist. Auf diese Weise greifen sozialer Wandel, Ausbau der Grund- und Menschenrechte und Revisionen des objektiven Rechts ineinander und so lässt sich Rechtswandel oft genug als gewonnener Kampf mit dem Recht (Menschenrechte und Verfassungsgerichtsbarkeit) gegen das (gesetzte oder zur herrschenden Meinung geronnene ausgelegte) Recht beschreiben.

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Beyond male and female: The battle over positioning gender in law – using the law against the law?

Abstract

The article focuses on key legal disputes over gender since the 1950s. It addresses issues of gender equality as well as issues of homo-, trans- and intersexuality. It turns out that the legislative “top-down” process was often obtained as a result of an individual “bottom-up” strategy, i.e. by taking cases to the Federal Constitutional Court. Thereby social change, the expansion of basic and human rights as well as revisions of objective law are intertwined. As a result legal change can often be conceptualized as a successful battle of using the law (human rights and constitutional jurisdiction) against the law (existing laws or “prevailing opinion”).


Literaturhinweise