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Jugendkulturen und Globalisierung. Die Hardcore-Szene als Prototyp ethisch-translokaler Vergemeinschaftung

Philipp Lorig, Waldemar Vogelgesang

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Anhand einer Synopse von Untersuchungen der Forschungsgruppe „Jugend, Medien und Kultur“ an der Universität Trier befasst sich der Beitrag mit der Entwicklung jugendkultureller Vergesellschaftungsformen und deren zunehmend internationalen Ausrichtung. Vor dem Hintergrund allgegenwärtiger Globalisierungsphänomene und damit einhergehenden medienvermittelten Pluralisierungen von Sinn- und Sozialwelten verändern sich auch Jugendkulturen hin zu translokalen kulturellen Gemeinschaften. Auffallend ist dabei, dass innerhalb der Jugendkulturen neben global geteilten Stilsprachen immer auch lokale Akzente gesetzt und ausgebaut werden und somit vermehrt Prozesse der ‚jugendkultureller Glokalisierung‘ beobachtet werden können. Am Beispiel von Forschungen zur Hardcore-Szene und deren ethischen Grundüberzeugungen wird gezeigt, wie die innerszenisch geteilten Ideale der Selbstverantwortung, der Schöpfungsverantwortung und der kritischemanzipatorischen Weltsicht auch über den Szenekontext hinaus den Alltag der Szenegänger bestimmen und vermehrt auch transnational weitervermittelt werden. Die Hardcore-Szene wird somit als eine musikbezogene Jugendkultur mit transnationalem Stil- und Personenaustausch und einem auf globale Geltung ausgerichtetem Wertesystem beschrieben und als ein Prototyp glokalisierter jugendkultureller Vergemeinschaftung theoretisch verortet.

Schlagwörter: Jugendkulturen, Hardcore-Szene, Globalisierung, jugendkulturelle Glokalisierung

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Youth Cultures and Globalisation. The Hardcore Scene as a Prototype of Ethical and Translocal Collectivization

Abstract

This article is a synopsis of empirical studies of the research group ‘Youth, Media and Culture’ at the university of Trier representing the development of different kinds of local and translocal forms of sociality youth culture. In a world of ubiquitous globalisation and mediasation processes new types of small social worlds and also new forms of translocal youth cultures are generated. It is remarkable that the activities and styles of youth cultures consist of a mixture of local and global elements which can be described as a process of ‘youth cultural glocalisation’. Research studies of the hardcore scene deal with ethical principles such as individual responsibility, integrity of creation and both a critical and emancipated view of the world. These principles which influence the everyday life of the scene members are getting more and more globalised. All in all the hardcore scene can be conceptualized as a prototype of a glocalised youth culture with an international value system and a translocal network.

Keywords: Youth cultures, hardcore scene, globalisation, youth cultural glocalisation


Literaturhinweise