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Im Schatten der formalen Bildung – Alltagsbildung als Schlüsselfrage der Zukunft

Thomas Rauschenbach

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Abstract


Zusammenfassung

Bildungsdebatten und bildungspolitische Konzepte entwickeln sich in Deutschland in aller Regel aus ihren institutionellen Kontexten heraus – etwa als Diskurse über Kindergarten, Schule, Hochschule oder die berufliche Bildung. In ihrer jeweiligen Binnenlogik verhaftet und unter Absehung der jeweils anderen Bildungsinstanzen sowie der damit verbundenen Sys­temübergänge gelingt es auf diese Weise nicht, die Vielschichtigkeit und Komplexität unterschiedlicher Lern- und Lebenswelten ausreichend anzuerkennen.

Wird jedoch von einem kompetenzbasierten, institutionenübergreifenden Bildungsbegriff ausgegangen, so erweist sich Alltagsbildung als eine wichtige, wenn nicht gar entscheidende, Bildungsform. Diese „andere Seite der Bildung“ muss deutlicher ins Bewusstsein gerückt werden, das darin liegende verschüttete Potential neu ausgelotet werden. Eine so verstandene Alltagsbildung könnte sich dabei im Blick auf die Herausbildung von sozialer Ungleichheit als Schlüsselvariable herausstellen.

Schlagwörter: Bildung, informelles Lernen, soziale Ungleichheit, Schule

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Abstract

In Germany, debates on learning and education and their respective political concepts usually develop out of their particular institutional contexts – i.e., discourse on kindergarten, schooling, higher education or vocational training. Each adhering strongly to their internal logic and ignoring the other instances of education and learning and their systemic transfers, it is impossible thus to appreciate sufficiently the multitude of dimensions and the complexity of various spheres of life and learning.

However, if an idea of education and learning is based on competence and transgression of institutional limitations, we acclaim everyday learning as one of the most important if not even the crucial manner of learning. This “other side of learning” must come to the fore in our cognition, and its inherent potential hitherto veiled must be fathomed anew. Everyday learning seen in this light could become the key variable in the formation of social inequality.

Keywords: Education, informal learning, social inequality, school

 


Literaturhinweise