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Wie es zur „biographischen Methode“ kam und was daraus geworden ist. Ein Kapitel aus der Geschichte der Sozialforschung

Martin Kohli

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Abstract


Zusammenfassung

Das gegenwärtige Interesse an der „biographischen Methode“ bildet den Ausgangspunkt einer wissenschaftsgeschichtlichen Rekonstruktion ihrer Anfänge und Entwicklung mit dem Ziel, die Unklarheiten um diese Methode auszuräumen und ihre Lebenschancen zu beurteilen. Zunächst wird das klassische Werk von Thomas/Znaniecki „The Polish Peasant in Europe and America“ diskutiert. Die entscheidende Phase seiner Wirkungsgeschichte war die Zeit um 1940, in der die biographische Methode – im Zusammenhang mit dem Hegemonieverlust der Chicagoer Soziologie – trotz institutionalisierter Stützungsversuche in die Marginalität abgedrängt wurde. Ein ganz anderer Verlauf ergab sich in der polnischen Soziologie, in der (angestoßen durch Znaniecki) eine besondere Tradition der biographischen Methode als biographische „Bewegung“ entstand, ein historisch einmaliger Fall einer methodischen Sonderentwicklung innerhalb einer nationalen Soziologiekultur. Den Schluß bilden einige Bemerkungen zum aktuellen Stand der Arbeit mit der biographischen Methode, die im Rahmen der Ansätze zu einer interpretativen Sozialforschung ihren spezifischen Platz hat.

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Bibliographie: Kohli, Martin: Wie es zur „biographischen Methode“ kam und was daraus geworden ist. Ein Kapitel aus der Geschichte der Sozialforschung, BIOS, 2-2013, S. 270-298. http://dx.doi.org/10.3224/bios.v26i2.19681

Literaturhinweise