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Politische Utopie im 21. Jahrhundert am Beispiel von Wolfgang Streeks Gekaufte Zeit

Manuel Schechtl

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Abstract


Zusammenfassung

Mit Francis Fukuyamas Ende der Geschichte erfahren auch Diagnosen vom Ende der politischen Utopien Konjunktur. Diese Arbeit stellt sich gegen solcherart verallgemeinernde Thesen und ist um eine differenziertere Argumentation bemüht: Zwar befinden sich Vorstellungen von der bestmöglichen Ordnung seit der geschichtlichen Widerlegung der großen Visionen der Moderne in einer Krise, dies soll hier allerdings als Strukturwandel und Transformationsprozess begriffen werden. Am prominenten Beispiel von Wolfgang Streeck versucht der Artikel aufzuzeigen, dass die Kraft positiver utopischer Vision derzeit erschöpft ist und daher zur Imagination einer positiven Gesellschaftsordnung auf die Vergangenheit zurückgegriffen wird. Funktional geht dieser Rückgriff einher mit der Dystopisierung der Zukunftsvorstellung. Diese Rückwärtsgewandtheit der Zukunftsvisionen ist ein strukturelles Problem der Alternativlosigkeit gegenwärtiger politischer Utopie und kann somit auch nicht mit den allgemeinen Begrifflichkeiten des Konservatismus oder der Nostalgie gefasst werden.

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Bibliographie: Schechtl, Manuel: Politische Utopie im 21. Jahrhundert am Beispiel von Wolfgang Streeks Gekaufte Zeit, Soziologiemagazin, 1-2016, S. 23-37. https://doi.org/10.3224/soz.v9i1.24668

Literaturhinweise